Mepoletten-Regel nach Verwirrung modifiziert
Beim IDM-Lauf in Oschersleben war man gemeinsam mit der Langstrecken-Weltmeisterschaft unterwegs. Die WM-Teams hatten die Boxen unter sich verteilt, die IDM-Superbike-Teams schraubten in ihren Zelten und die Mechaniker marschierten mit Sack und Pack zu den Trainings. Im zweiten Qualifying von Oschersleben regnete es zwar nicht mehr in Strömen, aber die Strecke war stellenweise feucht. «Am Ende der Boxengasse stand dann auch ein Schild», erläutert IDM-Serienmanager Normann Broy die Lage, «auf dem das Training als Wet Practice gekennzeichnet war.»
Welche Reifen ein Fahrer drauf macht, bleibt natürlich ihm überlassen. Für die Qualifyings und die Rennen stehen ihm in der Superbike-Kategorie acht Reifensticker zur Verfügung. Wann er die verballert, steht dem Fahrer frei. Die sogenannten Mepoletten werden auch regelmäßig kontrolliert und einmal auf den Reifen aufgebracht, lassen sie sich nicht wieder entfernen.
Anders läuft das im Regen, denn Regenreifen sind von der Mepoletten-Regel ausgenommen. Zu Missverständnissen kam es dann in Oschersleben bei gemischten Verhältnissen im Quali. «Ich bin etwas später losgefahren und das dann gleich auf Slicks», schildert ein Fahrer. «Als ich da am Ende der Boxengasse war, habe ich zwar das Schild gesehen, aber da war der Sticker schon auf meinem Reifen drauf.» Andere hatten das Schild gar nicht gesehen und wieder andere hatten das Schild schon vorher gesichtet und freuten sich, denn im Wet Practice braucht man vermeintlich überhaupt keine Mepoletten. Der eine oder andere verfeuerte dann Reifen, ohne einen von seinen Stickern zu verbraten und hatte dann mehr übrig für das zweite Zeittraining und die Rennen.
Das Reglement wurde nun angepasst. Ab jetzt gibt es kein Vertun mehr. Egal wie Training oder Rennen deklariert sind: Auf Regenreifen muss nie ein Sticker sein, auf Trockenreifen muss immer ein Sticker sein, und das in allen Solo-Klassen. Der DMSB hat diese Änderung bereits abgesegnet und frei gegeben.