IDM Schleiz: «Keiner muss draußen bleiben»
Die Rennstrecke im Süden von Schleiz
Ein paar Wochen Sommerpause müssen die meisten Piloten bis zum Rennen auf dem Schleizer Dreieck noch hinter sich bringen. Nach einem Jahr Corona-Pause kehrt die IDM wieder nach Thüringen zurück. Und es dürfen sogar Zuschauer dabei sein. Die Organisatoren vom MSC Schleiz und Sprecher Achim Strauss erklären alles Wissenswerte rund um die Veranstaltung Ende Juli.
SPEEDWEEK.com: Ihr habt von den Behörden das Okay bekommen, den IDM-Lauf auf dem Schleizer Dreieck durchführen zu können. Wie groß war die Erleichterung im Club?
Achim Strauss: «Sehr groß. Wir haben, wie andere Veranstalter in ganz Deutschland, die letzten Monate immer wieder etwas geplant und danach mit ganz vielen großen Fragezeichen versehen, um es dann nach einiger Zeit wieder abzusagen. Diesmal haben wir uns bewusst zurückgehalten und sämtliche Gespräche, Verhandlungen und Runden in den Behörden abgewartet. Als am 14.06. eine erneute Besprechung im hiesigen Landratsamt war, wussten wir im Vorfeld schon, dass das Ergebnis entscheidend für das weitere Veranstaltungsjahr in Schleiz werden würde. Seitdem haben wir in enger Abstimmung mit IDM Serienmanager Normann Broy auf die offizielle Mitteilung hingearbeitet. Die Vorbereitungen intern laufen aber bereits seit rund 1,5 Monaten - zum Glück eben nicht umsonst. Besonders schwer hat es uns ja auch der Umstand gemacht, dass der Landkreis Saale-Orla lange Zeit zu den traurigen Spitzenreitern in ganz Deutschland in Sachen Inzidenzen war.»
Ohne Zuschauer wäre eine solche Veranstaltung nur schwer oder gar nicht zu realisieren, oder? Wie wichtig sind für euch die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern?
«Man muss ganz klar sagen – gar nicht! Wir standen schon im vergangenen Jahr vor der gleichen Entscheidung und haben dann die Notbremse gezogen. Das wäre auch in diesem Jahr so geworden, wenn wir keine Zuschauer hätten zulassen dürfen. Ohne Zuschauer lassen sich die hohen Kosten für den Aufbau, Miete, Helfer und sämtliche Infrastruktur sowie Vorgaben nicht umsetzen.»
Gibt es ein Hygiene Konzept oder ist alles wie vor der Pandemie?
«Wir haben sogar verschiedene Konzepte in der Hinterhand – je nachdem, wieviel von den Behörden gefordert worden wäre. Auch mit Normann Broy haben wir uns abgestimmt und könnten auch dort auf einige Dinge und Hilfe zurückgreifen. Aber im Moment sind wir nur an die derzeitige Allgemeinverfügung des Freistaats gebunden, also Abstandsregel einhalten und da, wo das nicht geht, Maske auf. Ob es seitens der IDM noch andere Regeln gibt, die wir dann als Veranstalter umsetzen sollen oder müssen, werden die kommenden Wochen zeigen.»
Dürfen sich die Fans auch auf Bierzelt, Konzert und Party freuen?
«Schon allein aufgrund der kurzen Vorlaufzeit wird es in diesem Jahr kein ganz so ausschweifendes Rahmenprogramm von uns direkt als Veranstalter geben. Wir freuen uns ja schon mal, dass wir Camping anbieten dürfen. Ich denke, da wird auf den Zeltplätzen genügend los sein, hoffentlich den Regeln entsprechend. Aber da sind die Besucher dann auch ein Stück weit selbst in der Verantwortung, dass wir in gewisser Weise auch sorgsam mit der Möglichkeit umgehen, eine Großveranstaltung durchführen zu können. Es wird aber sowohl im Fahrerlager als auch am Buchhübel ein Versorgungszelt geben. Da wir als Veranstalter das jedoch an ein Subunternehmen verkaufen, sind wir noch nicht ganz im Bilde was wie und wann geplant ist. Die Gespräche dazu laufen noch mit allen Beteiligten.»
Die Lockerungen sind an die Corona-Inzidenzen geknüpft. Im Saale-Orla-Kreis liegen sie aktuell bei 10,0 und in Schleiz bei 22,5 (Stand 22.6.2021). Was passiert, falls die Werte auf über 35 steigen? Wäre eure Veranstaltung dann in Gefahr?
«Nur wenn, wir an der 100er Marke kratzen würden. Ansonsten gilt auch bei höheren Werten die Verfügung des Freistaats mit eventueller Testpflicht und Kontaktnachverfolgung. Im Moment bräuchten wir das alles nicht. Aber wir haben für den Fall der Fälle entsprechende Partner gefunden und Konzepte im Schrank liegen.»
Ab wann geht es mit den konkreten Vorbereitungen los?
«Die laufen bereits seit rund sechs Wochen. Die Bestellungen für Zäune, Container und weitere notwendige Hilfsmittel sind durch. Die Helfer sind zum Großteil fix. Auch DRK, Feuerwehr, Beschallung usw. sind sicher. Jetzt geht es an Feinheiten, Anträge, Genehmigungen für Marktfestsetzung, die Straßensperrungen etc. und natürlich Werbung. Das Programmheft ist schon in Arbeit, mit Sponsoren verhandelt und erste kleine Deals geschlossen. Und am Wochenende nutzen wir den Arbeitseinsatz für die Supermoto auch, um einiges für gleich beide Events vorzubereiten.»
Wo kann man Tickets für die Veranstaltung kaufen?
«Im Moment nur über eine Bestellung per E-Mail an msc.schleizer.dreieck@t-online.de. Das ist ein riesen Aufwand, da alles händisch gemacht werden muss, von der Antwort bis zum Versenden der Tickets. Aber wir sind auch noch auf der Suche nach einer schnellen Online-Möglichkeit. Ansonsten stehen natürlich ausreichend Tickets an der Tageskasse zur Verfügung. Es wird keiner draußen bleiben müssen, zumindest nach dem jetzigen Stand in Sachen Corona.»