HPC-Power Suzuki krallt sich 2 ehemalige WM-Piloten
Sponsor Peter Heeb von der Firma Eighty One Powerdrink, Dominic Schmitter und Denis Hertrampf (v.l.)
«Mit der Suzuki GSX-R1000 Modelljahr 2017 hat das HPC-Power Suzuki Racing Team eine neue Basis für den Einsatz in der IDM Superbike», teilte Teamchef Denis Hertrampf mit. «Als Piloten wurden Vittorio Iannuzzo und Dominic Schmitter verpflichtet.»
Iannuzzo bestritt insgesamt 193 WM-Läufe in der Superbike- (120) und Supersport-WM (73), Hertrampf arbeitete mit dem Italiener bereits letztes Jahr in der IDM Supersport zusammen.
Schmitter fuhr nach einem Jahr in der Supersport-WM (Gesamtrang 14) letztes Jahr Superbike-Weltmeisterschaft und eroberte für das Team Grillini Kawasaki auf unterlegenem Material fünf WM-Punkte. Drei davon in Laguna Seca, der «Mazda Raceway» gilt als eine der schwierigsten Strecken weltweit.
Hertrampf: «Die Herausforderung 2017 wird sein, möglichst schnell viele Daten mit dem neuen Motorrad zu bekommen. Mit Vittorio haben wir einen sehr schnellen, erfahrenen Piloten verpflichtet. Er ist ein wichtiger Baustein bei der Entwicklung der neuen GSX-R1000. Für Dominic ist es erst die zweite Saison auf einem Superbike. Ich halte ihn für einen exzellenten Piloten, der gut in unser Team passt. Die beiden werden gut zusammenarbeiten und das Projekt hervorragend unterstützen.»
Denis, Vittorio Iannuzzo kennst du seit vielen Jahren. Was gab den Ausschlag für dich, dass du Dominic Schmitter als zweiten Piloten verpflichtet hast?
Das war nicht nur ein Punkt, es sind mehrere. Ich beobachte ihn schon lange und habe auch zu seinem alten Teamchef Frank Krekeler einen recht guten Draht. Nachwuchspiloten habe ich immer auf meinem Zettel, ich glaube, dass wenn Dominic im richtigen Team ist, er seine Qualitäten dauerhaft zeigen kann. Dass wir das richtige Team für ihn sein können, haben wir dieses Jahr bei seinem Gaststart in der IDM festgestellt, als wir uns ohne Hintergedanken kennengelernt haben. Das war der ausschlaggebende Punkt, der mich zu der Annahme verführt hat, dass er gut zu uns passt. Mit der richtigen Teamstruktur und dem richtigen Spirit kann er bei uns zu guten Leistungen fähig sein.
Schmitter musste letztes Jahr in der Superbike-WM bei Grillini Kawasaki auf einem zwei Jahre alten Bike fahren, sein damaliges Team gehört zu den minderbemittelten im WM-Fahrerlager. Wie kannst du bei solchen Rahmenbedingungen seine Leistungen einschätzen?
Das ist tatsächlich schwierig. Für mich geht es um das Gesamtpaket, ich mache das auch nicht am besten oder schlechtesten Ergebnis fest.
Er hat sich dem Team gegenüber vernünftig verhalten. Seine Leistungen sind unter den damaligen Voraussetzungen als akzeptabel bis gut zu bezeichnen. Er ging mit seiner Situation respektabel um, brachte ordentliche Leistungen und hielt sich permanent motiviert. Das überzeugte mich mitunter, mit ihm zusammenzuarbeiten.
Du stimmst mir zu, dass jeder, der in der Weltmeisterschaft Punkte holte, ein guter Rennfahrer ist? Wenn er das dann noch auf unterlegenem Material tut...
Die Leistung in Laguna Seca, als er Punkte holte, war gut, ganz klar. Aber diese Leistung war nicht permanent, deshalb ist das schwierig zu bewerten. Wenn er abgeliefert hat, dann war das gut. Ich will ihm aber nicht im Vorfeld Honig ums Maul schmieren, er muss erst zeigen, dass er es packt.
Was sind deine Ansprüche dieses Jahr?
Ich will die Zusammenarbeit mit dem Dominic möglichst schnell so hinbekommen, dass wir uns auf der Rennstrecke gemeinsam vorwärts bewegen. Er muss anfangen uns zu verstehen, unsere Arbeitsphilosophie, das sind die ersten Schritte.
So gut wie man sich versteht, so schnell kann man entwickeln, so schnell hat man das Motorrad fertig. Ziel ist in diesem Jahr auf dem Podium zu stehen – wann auch immer.
Den Titel anzupeilen halte ich vor der Saison als Zielrichtung auszugeben für vermessen. Nach dem zweiten Rennen können wir das neu installieren. Ich will erst mal Dominic als Piloten verstehen, um zu wissen was er benötigt, um schnell zu sein. Dann können wir das Motorrad in diese Richtung entwickeln. Dann ist unser Ziel als Team, für ihn als Fahrer sowieso, möglichst schnell ganz oben zu stehen.