Schmitter verliert seinen Platz, Jezek bei Grillini
Teamchef Andrea Grillini hat von WM-Vermarkter Dorna die klare Ansage bekommen: Eine Saison wie 2016 braucht er nicht noch einmal abliefern. Den bemitleidenswerten Dominic Schmitter schickte er auf einer 2014er-Kawaski in die Rennen, als Einziger hatte der Schweizer kein 2016er-Bike zur Verfügung. Und auf dem zweiten Platz wechselten sich fleißig die Fahrer, erst Joshua Hook, dann Sheridan Morais und ab Imola Gianluca Vizziello.
Grillini steckte sein Geld lieber in die protzige Hospitality anstatt ins Material und Personal.
2017 soll alles besser werden. Grillini Kawasaki will zwei neue ZX-10RR zum Einsatz bringen, nach Haudegen Ayrton Badovini wurde der Tscheche Ondrej Jezek als zweiter Fahrer verpflichtet.
Jezek ist seit 2005 international unterwegs: Erst in der Superstock-600-EM, dann im Superstock-1000-Cup, 2011 und 2016 in der Supersport-WM. Im Superstock-Cup eroberte der 27-Jährige sechs Podestplätze, darunter ein Sieg in Imola 2014 auf Ducati.
«Mein Ziel war immer die Superbike-WM», erklärte Jezek, der wegen Problemen mit den Augen eine schwierige Saison 2016 hatte und nur WM-14. wurde. «Die 1000er passt besser zu meinem Fahrstil, in der Supersport-Klasse wollte ich vor allem Erfahrung sammeln.»
Schmitter, in seinem ersten Superbike-Jahr auf unterlegenem Material erstaunliche dreimal in den Punkten, hatte seit Monaten mit Grillini einen Vorvertrag. Die Deadline vor wenigen Tagen ließ der Teamchef aber verstreichen – vermutlich, weil Jezeks Sponsor Fany Gastroservice die höhere Mitgift abliefert. Der 22-jährige Rheintaler spricht nun mit Spitzenteams aus der IDM Superbike, auch eine Rückkehr in die Supersport-WM ist nicht ausgeschlossen.