Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Aufgedeckt: Jonathan Rea testete bereits für 2017

Von Ivo Schützbach
«Im Prinzip fuhr ich das 2017er-Bike», verriet Jonathan Rea

«Im Prinzip fuhr ich das 2017er-Bike», verriet Jonathan Rea

Nach dem Samstagrennen in Katar stand Jonathan Rea als Superbike-Weltmeister 2016 fest. «Das Rennen am Sonntag war meine erste Testfahrt für nächste Saison», verriet der Kawasaki-Star.

«Ich sagte nach dem Rennen am Samstag, dass wir mit dem neuen Set-up entweder einen Riesenschritt nach vorne machen oder zurück – es ging nach vorne», grinste Jonathan Rea nach seinem dritten Platz. Hätte er nicht Kawasaki-Teamkollege Tom Sykes zu WM-Rang 2 verholfen und den Engländer vorbeigewinkt, wäre Rea hinter Doppelsieger Chaz Davies (Ducati) Zweiter geworden.

Rea: «Wir haben viel an der Balance und Geometrie geändert, für mich war das der erste Testtag der Saison 2017. Im Warm-up konnten wir die Daten nicht auslesen, mein Crew-Chief Pere Riba verließ sich also auf meine Aussagen. Für das Rennen änderten wir noch mal ein paar Sachen und es funktionierte prima. Vielleicht sollten wir die Datenaufzeichnung ausschalten und es wie früher machen, nur anhand der Fahreraussagen.»

«Ich benützte das neue Ride-by-wire ohne gesplittete Drosselklappe und die kleine Lichtmaschine, die wir ab 2017 einsetzen müssen», erzählte der zweifache Weltmeister. «Im Prinzip war das das 2017er-Motorrad. Jetzt warte ich auf die Upgrades für das Chassis und den Motor. Für den ersten Wintertest in Aragón Mitte November werden wir zwei Spezifikationen haben. Ich ging davon aus, dass wir ohne gesplittete Drosselklappen einen großen Nachteil haben würden, vor allem was die Traktion betrifft. Das Rennen in Katar beweist, dass wir gut dabei sind. Ich bin mir sicher, dass wir den Lauf von Chaz und Ducati stoppen können.»

«Ich verwende jetzt wieder die Schwinge von 2015, sie haben wir im Jerez-Test Mitte Oktober probiert. Diese Schwinge schont die Reifen mehr, sie hat eine andere Steifigkeit. Letztes Jahr waren unsere Reifen nach den Rennen immer die am wenigsten benützten. Für die Wintertests baten wir Kawasaki deshalb um eine Schwinge, welche die Reifen stärker rannimmt, davon versprachen wir uns eine bessere Performance. Auf Strecken mit viel Grip funktioniert das auch sehr gut. Wenn der Griplevel aber kritisch wird, strapazieren wir die Reifen zu stark.»

Sykes hatte in Katar an seiner ZX-10R zum wiederholten Mal Probleme mit der Hinterradbremse. Wieso hast du diese Sorge nicht, fragte SPEEDWEEK.com Rea. «Ich benütze die Hinterradbremse nicht so viel, nur in kritischen Kurven und ab und zu gegen Wheelies», bemerkte der 29-Jährige. «Es ist Toms Art, wie er die Hinterradbremse benützt. Er verwendet eine Daumenbremse, sie ist sehr leicht zu nützen. Ich benütze die konventionelle Fußbremse, diese ist in Rechtskurven schwieriger zu gebrauchen. In Linkskurven benütze ich die Hinterradbremse in voller Schräglage viel, ich hatte nie ein Problem mit ihr. Ich verstehe nicht, weshalb er diese Probleme hat. Andere Kawasaki haben sie nicht, andere Brembo-Fahrer auch nicht. Geh auf die Strecke, da kannst du hören, wie viel Tom die Hinterradbremse benützt.»

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