Kerschbaumer: «Reiti ist in seiner eigenen Welt»
Stefan Kerschbaumer
Stefan Kerschbaumer würde das Schleizer Dreieck jetzt nicht unbedingt auf Platz 1 seiner persönlichen Hitliste setzen, aber gute Leistungen waren auch auf dem Dreieck Ehrensache. «Natürlich lief es zuletzt in Zolder mit den beiden Podestplätzen besonders gut», erklärt er. «In Schleiz haben wir die Freien Trainings genutzt, um noch das eine oder andere mit der Elektronik zu probieren. Teilweise war es gut, andere Sachen nicht so, aber am Ende hat es gepasst. Klar ist Schleiz nicht so hundertprozentig meine Strecke, ich kann noch nicht mal so genau sagen, woran es liegt. Aber Hauptsache die Rundenzeiten passen.»
Und das taten sie. Vor allem in der Schlussphase des ersten Qualifyings drehte der Österreicher mit seiner Yamaha R1 nochmal so richtig auf. An der Spitze hatte sich Markus Reiterberger wie gewohnt die Bestzeit geholt. «Der ist gerade in seiner eigenen Welt unterwegs», musste nach getaner Arbeit auch Kerschbaumer ebenso wie seine andern IDM Superbike-Kollegen zugeben. «Aber dahinter geht es mächtig eng her.»
Das erste Rennen wurde bei sommerlichen Temperaturen und vollen Rängen gestartet. Stefan Kerschbaumer hatte in der Verfolgergruppe über die gesamte Distanz gut zu tun. Richtig heiß wurde es in der Schlussphase. Denn neben Luca Grünwald mischte auch der Belgier Bastien Mackels kräftig mit und wurde mit zunehmender Distanz ein wenig übermütig. Ein Sturz war die Folge und auch seine Konkurrenten wurden in Mitleidenschaft gezogen. Für Kerschbaumer endete das Rennen dann auf dem fünften Rang.
«Es war ein wirklich hartes Rennen für mich», so der Österreicher, «und ein paar Mal wurde es richtig eng. Besonders mit Mackels, denn als er versucht hat, mich auszubremsen, hat er mich fast mit rausgenommen. Natürlich lief es nicht ganz wie erhofft, aber vielleicht kann ich im zweiten Rennen noch ein wenig zulegen.»
Im zweiten Rennen hatte sich Kerschbaumer das Leben selber ein wenig schwer gemacht. «Das war wohl mein schlechtester Start aller Zeiten», musste er zugeben. «Aber ich konnte rasch wieder ein paar Plätze gutmachen.» Den Anschluss an die Verfolgergruppe schaffte der Yamaha-Pilot auch, musste sich am Ende, das Rennen wurde nach einem Sturz vorzeitig abgebrochen, mit Platz 9 begnügen. «In der Gruppe waren alle auf einem ähnlichen Level unterwegs und da überholt es sich gerade in Schleiz nicht so toll», so Kerschbaumer. «Das mit dem Abbruch war schade, ich hätte noch ein paar Runden gebraucht.»
Marcel Bach hatte als Teamchef die Fäden auch auf dem Schleizer Dreieck wieder fest in der Hand. «Bei Stefan Kerschbaumer haben wir es einfach nicht geschafft, den Anschluss an Zolder zu finden», stellt er fest. «Wir haben versucht, uns weiter zu verbessern, aber in Schleiz hat es nicht optimal funktioniert. Trotzdem lassen wir uns nicht unterkriegen und nehmen wertvolle Punkte mit nach Assen. Zu guter letzt noch ein Kompliment an das gesamte Team und den technischen Support von KME Engineering mit Technical Chief Thomas Kubiak. Die Motivation ist hoch im Team und wir freuen uns auf Assen.»
Auf der niederländischen GP-Piste geht es bereits in zwei Wochen weiter im Kampf um die begehrten Punkte.