Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Stefan Kerschbaumer: An Halbich vorbei auf Platz 5

Von Esther Babel
Ganz rund lief das Hockenheim-Wochenende für den Österreicher vom Team MPB nicht. Erst bekam er tieffliegende Geschosse ab und in Lauf 2 reichte es nur zu Platz 11. Am Ende sieht die IDM-SBK-Bilanz positiv aus.

Stefan Kerschbaumer hatte sich Mitte September noch als Könner auf der Langstrecke bewiesen. Beim legendären 24-Stunden-Rennen Bol d’Or im Rahmen der Weltmeisterschaft in Frankreich war er mit seinen Teamkollegen als Vierter im Ziel angekommen. «Danach hat es tatsächlich ein paar Tage gedauert», verrät der Österreicher, «bis man das Schlafdefizit wieder ausgeglichen hatte.»

Auch ohne vorherigen Test in Hockenheim ging es für Kerschbaumer flott los. «Am Fahrwerk gab es noch ein wenig zu tun», erklärt er. «An der allgemeinen Stimmung hat man natürlich schon gemerkt, dass die Serie in eine unsichere Zukunft geht.»

Im zweiten Training war Kerschbaumer ein wenig zu flott unterwegs und machte in der heißen Schlussphase eingangs der Start- und Zielgeraden Bekanntschaft mit dem badischen Kies. Er selbst blieb unbeschadet, aber die Yamaha hatte einige Blessuren davongetragen. Vollgas hieß es dann für die Mechaniker, denn schon gut drei Stunden nach dem Ausrutscher mussten Mensch und Maschine wieder hergerichtet in der Startaufstellung zum ersten Rennen stehen.

Doch Kerschbaumer hatte auch im Rennen das Pech an den Hacken kleben. «Nach ein paar Runden kam plötzlich was angeflogen», so die Abenteuer-Geschichte. «Ein Knieschleifer vom Vordermann oder so. Das Teil knallte gegen meinen Helm und riss das Visier zum Teil raus. Nach weiteren eineinhalb Runden flog das Visier dann ganz weg. Ich habe es dann noch zwei Runden probiert, aber ohne Visier war es sinnlos und ich rollte in die Box.»

Nach dem zweiten Rennen war der eher ruhige Kerschbaumer noch weniger gesprächig als sonst. «Ne, ich bin nicht so happy», lautete nach Platz 11 seine Erklärung. Zu den Top Ten hatten ihm gerade mal drei Zehntel Sekunden gefehlt. «Ich war in einer echt großen Gruppe dabei und kam an Dominic Schmitter vor mir einfach nicht vorbei, sonst wäre bestimmt mehr drin gewesen. Aber ich bin ehrlich, mir hat ein wenig das Vertrauen zum Vorderrad gefehlt. Es war eher ein Mitfahren als Angreifen.»

Doch einen Trost gab es für den Österreicher. In der Tabelle ging es nach dem Nuller vom Samstag wieder einen Schritt nach vorne und er belegte in der Gesamtwertung 2017 den fünften Platz.

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