Jan Halbich (Honda): Gips ab und aufs IDM-Podest
Als Jan Halbich nach seinem dritten Platz im ersten Rennen der IDM Superbike leicht schräg aufs Podest kletterte, strahlte er zwar übers ganze Gesicht, aber es dürfte auch eine Portion Erleichterung dabei gewesen sein. Denn erst vor zwei Wochen hatte der Tscheche den Gips am Bein abbekommen, wie Teamchef Jens Holzhauer gegenüber Gasgriffsalat.com berichtete. Beim Valencia-Test im Februar war bei einem Sturz das Wadenbein entzwei gegangen, anschließend musste er unters Messer. Holzhauer hielt die Nachricht gekonnt zurück. Die Absage des Mugello-Tests über Ostern begründete er mit der Wetterlage.
Doch nach dem Podestplatz im ersten Rennen und Platz 6 im zweiten dürfte das Missgeschick aus Spanien vergessen sein. Das Wochenende begann für das Holzhauer Racing Promotion Team vielversprechend. Mit neuer HRC-Elektronik und Modifizierungen am Chassis war die Fireblade gut gerüstet für den IDM-Saisonauftakt. Die Zeiten in den beiden Qualifyings brachten Halbich mit Rang 3 einen Startplatz in der ersten Reihe ein.
Im ersten Rennen erwischte Halbich einen guten Start, konnte seine Platzierung aus dem Qualifying halten und lieferte konstante Rundenzeiten ab. Aus kräftezehrenden Zweikämpfen hielt er sich raus. In den letzten Runden machte ihm dann doch noch seine Verletzung zu schaffen und er konnte das hohe Renntempo nicht mehr ganz halten, wodurch die Verfolger wieder aufschließen konnten. In der letzten Kurve wurde es dann noch mal richtig eng und es kam zum Zweikampf mit Julian Puffe. Doch Halbich holte alles aus sich und der Fireblade raus und fuhr als Dritter über den Zielstrich. Vorsprung 0,06 Sekunden.
Das zweite Rennen erwies sich als deutlich schwieriger. Bereits der Start verlief nicht nach Plan und Halbich fiel auf Platz 4 zurück. Im letzten Drittel verließen ihn dann seine Kräfte, was einen Angriff auf die Führungsgruppe unmöglich machte. Am Ende musste er sich mit einem sechsten Platz zufriedengeben. Aktuell steht das HRP Team mit Jan Halbich somit auf dem vierten Rang der Gesamttabelle.
«Ich bin happy», versicherte Holzhauer. «Wenn wir unsere Rundenzeiten mit denen aus dem Vorjahr vergleichen, sind wir deutlich schneller geworden und durch die neue HRC-Kit-Elektronik haben wir die Performance der Fireblade SP-2 auf ein neues Level gehoben. Über den Winter haben wir uns tiefgreifend mit dieser Elektronik befasst, aber auch auf den Fahrwerksbauteilen wie Chassis, Federung etc. lag der Fokus. In diesem Bereich werden wir noch einige Dinge bei den nächsten Tests ausprobieren, was uns sicherlich noch ein Stückchen schneller machen wird. Jan war aufgrund seines Trainingsunfalls an diesem Wochenende leider nicht im vollen Besitz seiner Kräfte und hat es dennoch bis aufs Podium geschafft. Sobald er wieder voll und ganz genesen ist, wird er auch bis in die letzte Runde sein volles Potential ausschöpfen können. Zum Schluss möchte ich mich noch bei all meinen Partner für das Vertrauen und die Unterstützung bedanken.»