Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Ilya Mikhalchik (BMW): IDM-Leader trotz Rempelei

Von Esther Babel
Am Freitag betreute Teamchef Werner Daemen noch Markus Reiterberger in Misano, düste über Nacht zum Heimrennen nach Zolder und erlebt mit seinen Schützlingen ein turbulentes Wochenende.

Ilya Mikhalchik kam nach seinem Doppelsieg in Oschersleben als Führender der Gesamtwertung nach Zolder. Mit den besten Vorzeichen. Denn schon am Testtag vor wenigen Wochen hatte sich der Ukrainer per Bestzeit mit der anspruchsvollen Strecke erstmals angefreundet. Auch am IDM-Samstag wollte sich Mikhalchik die dritte Pole-Position im dritten Rennen erobern. Sein Plan ging auf, wenn auch mit Lehrgeld. In beiden Zeittrainings bot der BMW-Pilot bereits in der dritten Runde die Bestzeit auf und in beiden Trainings landete er eine Runde später, bei dem Versuch, seine eigene Zeit zu unterbieten, im Kiesbett. Seine Bestmarke blieb bis zum Ende unangetastet.

Mikhalchik selbst blieb unverletzt, die BMW konnte seine Mannschaft schnell wieder geradebiegen. Mit seinem Data-Recording-Mann drehte der Ukrainer am Abend vor dem Rennen nochmals eine Runde um die vier Kilometer lange Strecke. Mit dem Fahrrad und mit Zwischenstopp an der Sturzstelle, um letzte Details zu besprechen.

Nach dem Start ins erste Rennen übernahm erst einmal BMW-Kollege Bastien Mackels die Führungsarbeit und verrichtete diese bis zur Schlussphase. In der letzten Kurve der letzten Runde setzte der Ukrainer, der dem Belgier stets im Windschatten gefolgt war, das entscheidende Ausbremsmanöver und landete einen Wimpernschlag vor Mackels als Sieger im Ziel. «Erst mal muss ich mich bei meiner Mannschaft bedanken», erklärte Mikhalchik bei der Siegerehrung. «Nach den Stürzen haben sie mir eine BMW hingestellt, die war wie neu. Im Rennen hatte ich Bastien vor mir und bin ruhig geblieben. Denn es war auch physisch eine Herausforderung. Ich bin ja nicht allzu viele Runden hier gefahren, daher wusste ich nicht so genau, an welchen Ecken muss ich pushen, wo kann ich mal durchatmen. Zum Schluss war es knapp, aber es ging auf mit dem Sieg.»

Der Start ins zweite Rennen verlief gut. Doch aus der ersten Runde kam der Ukrainer nur als Siebter zurück. Da war der spätere Sieger Bastien Mackels schon an der Spitze davon gefahren. «Ilya hatte zuerst vermutet, dass ihn seine Teamkollege Julian Puffe touchiert hätte», berichtet Teamchef Werner Daemen. «Doch es war Jan Halbich, der unseren Fahrer in der ersten Ecke rausgeschickt hat.» Mikhalchik holte dann fleissig auf, musste aber in der Schlussphase erneut durch die Wiese. «Er wollte an Pepijn Bijsterbosch vorbei, aber auch dieser drückte ihn raus. Danach ist Ilya wirklich mit Köpfchen gefahren.»

Zwei Konkurrenten vor ihm, unter ihnen auch Bijsterbosch, flogen auf den letzten Metern noch ab. Für Mikhalchik wurde es der vierte Platz und auch die Gesamtführung in der IDM Superbike ist weiter in der Hand des BMW-Piloten.

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