Julian Puffe (BMW): «Es gab keinen anderen Ausweg»
Julian Puffe
Julian Puffe hatte sich vor der Abfahrt nach Zolder noch mit einem Fahrrad-Rennen in seiner Heimatstadt Schleiz, wo die IDM-Reise Ende Juli hingeht, warm gefahren. «Zolder ist für mich aber wie ein zweites Heimrennen und es kribbelt schon ein wenig mehr als sonst», verriet der Thüringer. «Ausserdem mag ich die Strecke in Zolder sehr. Es ist eine tolle Abwechslung zu dem, wo wir sonst gewöhnlich fahren.»
Die Ortskenntnis, die er sich in Zolder bereits bei einem erfolgreichen Test im Vorfeld angeeignet hatte, setzte er in den beiden Zeittrainings geschickt um und durfte sich am Ende des Tages mit der drittschnellsten Zeit über einen Startplatz in der ersten Reihe freuen. «Im ersten Quali lief es richtig gut», berichtete er anschließend. «Ich konnte gleich eine tiefe 1.32 fahren. Ich hatte gedacht, dass ich noch ein wenig drauflegen kann, damit es sogar für die Pole-Position reicht. Doch da hat mir am Ende ein Tick gefehlt. Im zweiten Quali war es auf Grund der Temperaturen mit den Zeiten schwierig. Aber ich bin vorne dabei und will das im Rennen fortführen.»
Gesagt getan. Platz 3 die Belohnung. «Es hat alles geklappt», freute er sich bei der Siegerehrung. «Auch mit den Armen ging es bis zum Schluss gut. Die ersten Runden konnte ich noch mit Mackels und Mikhalchik an der Spitze mithalten, doch so ganz konnte ich den Speed nicht mitgehen.» Doch von hinten drohte keine wirkliche Gefahr, so dass er sein Rennen in Ruhe zu Ende bringe konnte. «Ich hatte noch ein paar kleine Probleme mit der Front meiner BMW», grübelte der Schleizer. «Aber das kriegen wir fürs zweite Rennen hin.»
«Das Motorrad war so gut wie das ganze Wochenende noch nicht», war dann auch die Ansage nach dem zweiten Rennen, in dem Puffe ordentlich ackern musste, um am Ende Fünfter zu werden. «In der ersten Ecke ist Jan Halbich auf Mikhalchik drauf, beide haben dann aufgemacht. Ich war direkt dahinter und es gab nur einen Ausweg, das Kiesbett am Ende der Boxengasse. Von da habe ich das Rennen wieder aufgenommen und war mal richtig weit hinten.» Die ersten Konkurrenten waren aber gleich in der erste Runde fällig und Stück für Stück ging es wieder Richtung Top Ten. «Nach dem kleinen Grip-Problem vom Vormittag», erzählt Puffe, «hatten wir das Motorrad echt auf den Punkt gebracht. Ich konnte zum Schluss meine besten Zeiten fahren. In der letzten Runde bin ich quasi an Ilya rangeflogen, wollte aber im letzten Eck kein riskantes Ausbremsmanöver starten. Da habe ich es mit Ausbeschleunigen versucht. Im Ziel haben mir 0,007 Sekunden gefehlt. Es war ein echtes Foto-Finish.»