Jan Mohr entdeckt sein IDM-Herz für Schleiz
Jan Mohr hatte sich nach seinem ersten Top-Ten-Platz von Zolder gut auf die Hitzewelle in Schleiz vorbereitet. «Allerdings kommt mir was in die Quere», meinte er vor dem Training. «Ich habe mir eine Erkältung eingefangen und fühle mich krank. Halsweh, Kopfschmerzen. Genau das, was man für einen Ritt mit 250 Sachen die Seng runter gut brauchen kann.»
So ganz warm geworden war Mohr bis dato mit der Naturrennstrecke nicht. «Ich kam hier noch nie wirklich gut klar», erklärte er. «Aber ich habe während des Trainings weiter an mir und meiner Fahrtechnik gearbeitet, um so auch das Motorrad besser abzustimmen. Ich will in den Rennen auf jeden Fall Punkte sammeln und über alles, was mehr drin ist, werde ich mich einfach freuen.» Noch vor dem Event hatte er seine Chancen auf einen erneuten Top-Ten-Platz nicht als rosig bezeichnet. Diese Vorhersage widerlegte der Österreicher dann gekonnt. Mit Platz 11 im Qualifying lieferte er seine bisher beste Trainingsleistung ab. «Es läuft hier in Schleiz», so sein Kommentar.
Der Start ins erste Rennen verlief optimal und Mohr fand sich mit Fahrern wie Toni Finsterbusch, Jan Halbich und Dominic Schmitter in einer Gruppe im Kampf um einen Top-Ten-Platz wieder. «Das hat mich in dem Moment riesig gefreut», so Mohr. «Es war eine Lücke von ein paar wenigen Zehntel Sekunden, aber ich konnte dranbleiben.» Von hinten geriet Mohr unter Druck von Bobby Bos, der sich in der Schlussphase an ihm vorbeidrängelte. Mohr setzte seinen Angriff in der Anfahrt auf die letzte Schikane. «Ich bin innen rein», lautet sein Bericht. «Dann hat Bos gekontert, ich kam aber auf der besseren Linie raus. Nebeneinander ging es über die Ziellinie. Ich konnte ihm in die Augen sehen. Mit einem Tausendstel Vorsprung wurde er Zehnter und ich Elfter. Das passt schon.»
Im zweiten Rennen hatte Mohr zwar weniger zu tun, schaffte aber mit Platz 9 sein erstes einstelliges Ergebnis in der IDM Superbike. «Nach einem nicht so guten Start konnte ich die Lücke wieder zu fahren», schildert er. «Aber dann habe ich gemerkt, dass ich durch die Erkältung doch nicht ganz fit war. Das Feld hatte sich auseinander gezogen und die zweite Halbzeit wurde echt zäh. Im Ziel bin ich mehr vom Moped gefallen als gestiegen. Schleiz hat mir ehrlich gesagt vorher nicht so gefallen. Jetzt finde ich es richtig super.»