Team MGM greift mit Lanzi nach IDM-Sieg in Assen
Selbst ist der Teamchef, dachte sich Michael Galinski und sammelte fleißig Sponsorgelder ein, um nach dem erfolgreichen IDM-Wochenende in Oschersleben, Podestplatz inklusive, mit Lorenzo Lanzi erneut in der IDM Superbike anzugreifen. Nach der Trennung von Danny de Boer gleich nach dem IDM-Auftakt hatte sich das Team MGM auf die Unterstützung seiner beiden Kunden-Teams mit Bobby Bos (Superbike) und Sander Kroeze (Supersport) konzentriert. Da sich der Hersteller Yamaha zwar am IDM-Sponsorpool beteiligt, die Unterstützung der Teams, allen voran des Superbike-Aushängeschilds MGM, eingefroren und bis dato auch nicht wiederbelebt hat, war die Verpflichtung eines Spitzenfahrers wie Lorenzo Lanzi im Rahmen der gesamten IDM-Saison schlicht nicht zu finanzieren.
Doch in Assen will das Team MGM gemeinsam nochmals einen raushauen, bevor man die Saison dann ich Richtung Hockenheim langsam auslaufen lässt. «In Hockenheim kann Lanzi leider nicht dabei sein, da hat er bereits andere Verpflichtungen», erklärt Galinski. «Für Lausitzring wäre das jetzt alles ein wenig knapp geworden. Ausserdem will so ein Einsatz bezahlt sein.»
Doch Galinski will sich und seiner Mannschaft nochmals ein gemeinsames Erfolgserlebnis verschaffen und klemmte sich selber hinter die Geldbeschaffung. «Wir haben hier in meiner Gegend in Cuxhaven drei Firmen, die uns in all den Jahren sehr zugetan waren», erklärt Galinski. «Einer hat noch etwas draufgepackt. Alle werden dann nach Assen zur IDM kommen und wir können gemeinsam ein schönes Wochenende draus machen.»
Und warum Assen? Dort kennt sich Lanzi aus, er bezeichnet die Grand-Prix-Piste als eine seiner Lieblingsstrecken. Ein Großteil der MGM-Kunden kommt aus den Niederlanden und in Assen, nur 210 Kilometer von der Teamzentrale entfernt, darf mit einigem Besuch gerechnet werden. Bobby Bos wird als Niederländer bei seinem Heimrennen ebenfalls zeigen wollen, was er kann. Auch wenn die Entwicklung von Bos beständig aufwärts geht, ist die Spitze der IDM Superbike doch ein harter Brocken. Die Chancen von Lanzi sind da schon auf Grund seiner Erfahrungen besser.
«Es ist klar, dass wir nicht in Assen starten, um mit Lorenzo Lanzi hinterher zu fahren», stellt der Teamchef klar. «Wir wollen gewinnen. Klar ist es aufwendig, als Team so ein Einzelevent für einen Fahrer aus Italien zu organisieren. Aber das Team hat es verdient, mal wieder vorne mitzufahren. Ausserdem wollen wir auch zeigen, dass wir es noch können.»