Erwan Nigon: IDM-SBK-Turbulenzen in Zolder
In der IDM Superbike hatte man mit dem Franzen Erwan Nigon vor 14 Tagen den ersten gemeinsamen Sieg eingefahren und reiste als Meisterschaftsführende nach Belgien. Gefahren wurde dann nur ein Rennen, statt der geplanten zwei. Diverse Ölspuren hatten dem IDM-Spektakel ein vorläufiges Veranstaltungsende beschert. Die Sicherheit der Piloten konnte nicht mehr gewährleistet werden.
Erwan Nigon konnte bereits in seiner IDM-Vergangenheit, im Jahr 2012 hatte er den Meistertitel in Deutschlands höchstem Motorradsport-Prädikat klar gemacht, Erfahrungen in Zolder sammeln. «Leider nicht die besten», erzählt er schmunzelnd. «Aber das ist die Vergangenheit und keine wirkliche Erinnerung.» Nach den beiden Zeittrainings hatte er sich die vierte Startposition erobert. «Ja Zolder ist schon eine spezielle Strecke», so seine Ansicht. «Das ist ein wenig so wie in der Britischen Superbikemeisterschaft. Hier ist es wichtig, beim Motorrad ein gutes Handling zu haben, um die vielen schnellen Richtungswechsel gut hinzukriegen. Das Potential ist da, wir dürfen uns nur einfach keine Fehler erlauben.»
Einen Patzer fabrizierte der Franzose dann aber doch. Bei der Boutsen Schikane klappte ihm im Zeittraining das Vorderrad ein und er flog ab. «Zum Verhängnis wurden dem Motorrad dann die tollen Bordsteine, die es hier Zolder gibt», kommentierte Techniker Kurt Stückle den Sturz in seiner unnachahmlichen Art, «dabei hat der Lichtmaschinendeckel was abgekriegt und dadurch kam es zum Ölverlust. Aber was will man machen, es ist wie es ist. Erwan ist nichts passiert und wir sind auf alles vorbereitet.» Ins Training konnte Nigon nicht mehr eingreifen und es blieb bei Startplatz 4. Nach dem Warm-up entschied die Mannschaft um Kurt Stückle, noch rasch das Federbein zu wechseln. Denn Nigon musste nach dem Ausrutscher vom Vortag mit dem Ersatzmotorrad in die beiden Rennen gehen.
Lange hatte er keinen Spaß daran. Nach dem das Rennen erst im zweiten Startanlauf so richtig in Schwung gekommen war, strauchelte Nigon schon nach wenigen Runden das erste Mal in der Schikane vor Start/Ziel. «Ich kam aufs Gras», berichtet er, «und fuhr zurück auf die Strecke. Die Reifen waren natürlich total verschmutzt und fast alle Kollegen fuhren erst einmal an mir vorbei. Ich hatte irgendein Problem mit der Front, da war irgendetwas schwergängig.» Eine Runde lang ging das Spiel noch und in der gleichen Schikane erwischte es ihn dann endgültig. Anschließend war eine Entschuldigung bei Yamaha-Pilot Maximilian Weihe fällig. «Er war direkt hinter mir und hat wohl gemerkt, dass ich Probleme habe. Aber da lag ich schon und er auch.»