Dominik Vincon – als Gast auf’s IDM-SBK Podest
Eigentlich hätte im neugegründeten Team EGS Motoracing Jan Bühn für Podestplätze in der IDM Superbike sorgen sollen. Doch der Rückkehrer aus der FIM Superstock 1000-EM muss sich gedulden. Bei einem Sturz kurz vor der Saison hatte er sich an der rechten Hand verletzt. Die Drähte sind inzwischen wieder draußen und statt Zolder hiess es am vergangenen Wochenende Schonen. «Das hilft bei der Heilung nicht wirklich, wenn er den ganzen Tag im Fahrerlager und der Box unterwegs ist», erklärte sein Mechaniker Tobias Tettweiler, der in Zolder gut beschäftigt war. Denn für Bühn war Dominik Vincon eingesprungen und hatte das mit dem ersten Podest für das neue Team gleich miterledigt.
Dass Vincon kein Kind von Traurigkeit ist, bekamen in der letzten Runde des Rennens Pepijn Bijsterbosch und Ricardo Brink zu spüren. Da schnappte sich der Ersatzmann gleich beide Kollegen. «Das war ein geiles Manöver», beschreibt Vincon den Sprung auf Platz 3. «Ich hatte mich an der Schikane Richtung Gegengerade richtig heftig rangbremst. Bis zum Schluss habe ich versucht, an den Jungs vorbeizukommen. Der Abstand hat immer ein wenig variiert. Dann hatte Bijsterbosch nicht die richtige Linie getroffen und Brink ist innen aufgelaufen. Ich habe die Chance genutzt und habe mich über die Kuppe in die schnelle Links sauber innen reingepresst. Ich konnte das dann bis über die Ziellinie halten und bin megahappy.»
Schon in der Vergangenheit war Vincon ein Podestkandidat in der IDM Superbike. Doch vor zwei Jahren musste er die Segel streichen und sein eigenes Team zusperren. Denn Fahrerjob, Teammanager, Sponsorensucher und Student in Personalunion war am Ende zuviel des Guten. «Es war damals echt nicht einfach, den Laden zuzumachen», erklärt Vincon. «Zwei Sponsoren waren mir weggebrochen und ich hatte Null Geld. Und irgendwie will so eine IDM-Saison auch finanziert sein.»
Inzwischen feiert Vincon in der Langstrecken-WM seine Erfolge und ist regelmäßig im Einsatz, zuletzt für das Team LRP Poland. «Ich weiß auch nicht», überlegt er, «aber da in der EWC sind einfach mehr Sponsoren unterwegs. Die Serie wird gut promotet, bei Eurosport2 haben sie gute Einschaltquoten und die Serie erfährt einfach eine gute Unterstützung.» Ansonsten ist er neben seinem Job bei Porsche, das Studium hat Vincon inzwischen erfolgreich abgeschlossen, noch bei Hafeneger Renntrainings als Instruktor unterwegs. Dort hätte er auch am vergangenen Wochenende antreten sollen, statt in Zolder. «Doch Stefan Keschbaumer ist nicht nach Zolder gekommen», erklärt Vincon, «daher konnte er bei Hafeneger Renntrainings einspringen und ich wurde freigestellt. Vielen Dank dafür.»