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Erwan Nigon: Von IDM am Nürburgring nach Tokio

Von Esther Babel
Der Superbike-Pilot aus Frankreich fährt in der IDM und in der Langstrecken-WM vorne mit. Sieben Jahre nach seinem IDM-Meistertitel ist der Chauffeur vom Team Kawasaki Weber Motos zurück auf dem Podium.

Schon bei seinem zweiten Einsatz für das Team Kawasaki Weber Motos Racing machte Erwan Nigon seinen Teamchef glücklich und bescherte ihm nach einer langen Durststrecke in Oschersleben den lang ersehnten Sieg in der IDM Superbike. Für Nigon war es sieben Jahre nach seinem Titel, den er damals auf einer BMW mit Michelin-Reifen eingefahren hat, eine Bestätigung, dass er es nicht nur in der Langstrecke draufhat, sondern auch noch Sprint-Rennen kann.

«Ich war in Oschersleben jetzt nicht glücklicher als sonst auch», wiegelt er ab. «Und ich habe mich jetzt nicht mehr gefreut als sonst auch. Es war ja nicht mein erster Sieg. Im Kopf wusste und weiß ich, dass ich das kann. Mich persönlich hat das jetzt nicht total überrascht, denn ich bin mit der Kawa ja auch in der Endurance flott unterwegs. Ich kann mich selber gut einschätzen und brauche für den Erfolg einfach ein gutes Set-up und eine gute Atmosphäre im Team, dann klappt das.»

Bei seinem Sieg profitierte Nigon sicherlich auch von der dieses Jahr neu eingeführten umgekehrten Startaufstellung nach dem ersten Lauf. Dort war er in Oschersleben Vierter geworden und durfte damit in Lauf 2 von der Pole Position losdüsen. Doch der beste Startplatz alleine nützt nichts, wenn man nichts Vernünftiges draus macht. «Ja die Pole hat natürlich Vorteile», ist sich auch Nigon bewusst. «Ich konnte mir so auch das mit den Überrundungen gut einteilen und kam überall planmäßig vorbei.»

«Mit meinem Paket kann ich derzeit das hohe Tempo gehen, wenn ich alleine fahre», erläutert er weiter. «Im Pulk tu ich mich schwer gegen die Power der BMW und kann dann auch nur schwer überholen. Wenn im Pulk einer 1.28 fährt, komme ich gut hinterher, aber so gut wie nicht vorbei. Bin ich alleine und kann meine Linie fahren, fahre ich auch eine 1.26.»

Zolder stellte sich erneut nicht als das perfekte Pflaster für den Franzosen heraus. Schon im Jahr 2013 musste er in beiden IDM-Rennen zu Boden. Viel besser lief es auch in diesem Jahr nicht. Ein Trainingssturz kostete ihn die erste ZX-10R. Das Ersatzmotorrad war nicht identisch mit der Einser-Kawa, Probleme mit der Front kamen dazu, Sturz in der letzten Schikane des ersten Rennens. «Fürs zweite Rennen geht nichts», meinte Techniker Kurt Stückle zusammen mit Matthias Neukirchen beim Blick auf die Baustelle. «Das sehen wir noch», hielt Nigon dagegen. Den Beweis musste keiner der beiden Seiten mehr antreten. Das zweite Rennen wurde wegen einer Öl-Spur gestrichen.

Nächster Termin ist das vorletzte Juli-Wochenende auf dem Nürburgring. Danach geht es für Nigon nach Japan. «Ich werde einige Tage dort verbringen», freut er sich, «erst zum EWC-Finale in Suzuka und dann noch eine Woche Tokio. Dort werde ich ein paar Freunde aus meiner Zeit in Japan treffen. Ich mag das da einfach. Die Kultur, das Essen, die Tradition und die Moderne.»

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