IDM plant Concession-Parts für Superbikes
Wer was darf ist noch unklar
«Alles, was nicht ausdrücklich erlaubt und in den folgenden Bestimmungen oder in der Liste der erlaubten Teile (IDM Eligible Parts List) beschrieben ist, ist verboten», so ist es im aktuellen Reglement der IDM, am Dienstag, den 28.01.2025 auf der Website des Deutschen Motor Sport Bundes DMSB veröffentlicht, beschrieben. Wie man an diese Liste kommt, wird nicht beschrieben. Auch bei dem einen oder anderen IDM-Teamchef nachgefragt, trifft man nur auf zuckende Schultern. Die Suche nach der Liste läuft.
Neu im Reglement: «Zum Ausgleich der Leistungen von Motorrädern mit verschiedenen Motorkonzepten können je nach entsprechender Wettbewerbsleistung beispielsweise Änderungen der max. zulässigen Drehzahl eingeführt werden. Darüber hinaus kann der DMSB für bestimmte Motorradmodelle Concession Parts zur Verwendung freigeben und je nach entsprechender Wettbewerbsleistung wieder für die Verwendung sperren. Der jeweils aktuelle Stand der verwendbaren Concession Parts ist der IDM Eligible Parts List zu entnehmen. Die Entscheidung zur Anwendung dieser Performance-Faktoren kann zu jeder für erforderlich gehaltenen Zeit durch den DMSB getroffen werden, um einen fairen Wettbewerb sicherzustellen.»
«Ich wusste, dass sie sowas geplant hatten», kommentiert BMW-Teamchef Werner Daemen, der mit Ilya Mikhalchik im Vorjahr den Titel in der IDM Superbike klargemacht hatte. «Aber mehr weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Wer was darf? Keine Ahnung. Aber wir müssen aufpassen, dass die IDM Superbike nicht zu einer Elite-Truppe wird.»
«Ich persönlich glaube, dass immer noch, dass das Team und der Fahrer den Unterschied machen», fügt Daemen an. «Das sieht man auch am Beispiel von Jonas Folger. Er hatte 2021 das richtige Team, wurde mit der Yamaha Meister und er war damals schneller als die heutigen Fahrer. Für mich machen Fahrer wie ein Markus Reiterberger, ein Ilya Mikhalchik und eine Florian Alt den Unterschied.»
Zustimmung findet bei Daemen bei der Concession-Parts-Idee das Thema Sicherheit. «Yamaha hatte wohl letztes Jahr Probleme mit den Bremsen», so Daemen, «da ist es in Ordnung, wenn die andere Bremsklötze verwenden dürfen, denn das ist eine Sicherheitsfrage.»
Schulterzucken auch bei Alts Honda-Teamchef Jens Holzhauer. «Liste? Habe ich nicht», so seine Anmerkung. «Welche Teile das betrifft? Weiß ich auch nicht. Wenn ich es richtig verstanden habe, bekommt Kawasaki drei Teile zugestanden, Yamaha zwei, wir von Honda eins und BMW keines, da sie ja Meister geworden sind.» Im aktuelle Reglement wird das allerdings nicht erklärt.
«Wenn ich mir ein Teil wünschen dürfte», überlegt Holzhauer laut, «hätte ich gerne die hintere Schwinge. Am besten aber fände ich, wenn jeder die Kit-Teile seines Herstellers kaufen könnte. Wie wir bei HRC. Das sind keine Werksteile, sondern eben Kit-Teile, die sich jeder kaufen kann. Das wird von jedem Hersteller angeboten und bringt auch keine Kosten-Explosion mit sich. Jeder könnte das so handhaben, wie er es für richtig hält. Ich hatte diesen Vorschlag schon mal schriftlich beim IDM-Promoter eingereicht.»
Wie genau die Sache mit den Entgegenkommen und den Zugeständnissen, deutsch für Concessions, aussieht und zu welchem Preis das zu habe ist, bleibt abzuwarten.