Damian Cudlin: «Die Leute vergessen schnell»
Damian Cudlin lässt sich auch ohne Job nicht unterkriegen
«Nein, bis jetzt habe ich mit keinem Team für das Jahr 2014 irgendeine Art von Absprache getroffen», erklärt Damian Cudlin auf die Nachfrage von SPEEDWEEK.com. Da die meisten Serien, die für Cudlin in Frage kommen, bereits angefangen haben oder kurz vor dem Startschuss stehen, sehen die Aussichten für den Australier trist aus.
Cudlin wollte ursprünglich wieder mit BMW in der Langstrecken-Weltmeisterschaft antreten und hatte sich mit dem Team bereits geeinigt, als der Hersteller aus München seinen Rückzug aus der Meisterschaft verkündete. «Danach waren keine guten Möglichkeiten mehr übrig», schildert Cudlin. «Natürlich habe ich Anfragen von anderen Teams erhalten. Doch alle verlangten, dass ich mich durch eigene Sponsoren selber finanziere. Und ich habe ehrlich alles versucht, doch ich habe keine finanzielle Unterstützung gefunden. Sollte sich das nicht schnellsten ändern, bin ich gezwungen, die Saison 2014 ohne einen Wettbewerb zu verbringen.»
Cudlin hat der Versuchung widerstanden, bei einem weniger schlagkräftigen Team zu unterschreiben, nur um irgendwie Rennen zu fahren. «Ich habe während meiner Laufbahn schon verdammt hart gearbeitet, ohne einen Cent zu verdienen», schildert er. «Nur um dahin zu kommen, wo ich jetzt bin. Ich will jetzt keinen Rückschritt machen. Ich will Rennen gewinnen und ich weiss, dass ich das kann. Wenn es dieses Jahr keine Möglichkeit dazu gibt, werde ich warten, bis sich eine Gelegenheit bietet.»
Auch in der IDM gibt es keinen Platz
Obwohl sich Cudlin kämpferisch gibt, macht sich doch auch Enttäuschung breit. Im Vorjahr war es der Australier, der die IDM Superbike die erste Saisonhälfte souverän anführte und gute Chancen auf den Titel hatte. Obwohl er am Ende die letzten sechs Rennen verpasste, landete er in der IDM-Gesamtwertung immer noch auf Platz 3.
«Oder erinnert sich noch jemand daran», erklärt er, «dass ich mir bei der Langstrecken-WM in Japan das Schienbein gebrochen habe. Beim nächsten Rennen aber schon wieder schneller war als meine Teamkollegen Erwan Nigon und Sebastien Gimbert.»
Seine Saison 2013 beendete Cudlin für das Team Paul Bird Motorsport in der MotoGP-Klasse. Bei den Rennen, bei denen er mitfuhr gelang es ihm nicht, ein Highlight zu setzen. «Genau daran erinnern sich die Leute aber jetzt», wundert er sich. «Dass ich für das Team PBM in der WM hinten rum gefahren bin. Aber mal ehrlich. Das war das Maximum, was ich aus diesem Motorrad herausgeholt habe. Es ist schade, aber so ist das Leben. Wenn die Zeit reif ist, werde ich auch wieder Rennen gewinnen.»