Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Ruppert/Wäfler tauschen LCR Yamaha gegen LCR Kawasaki

Von Rudi Hagen
Christian und Ursula Ruppert mit Beifahrer Ueli Wäfler

Christian und Ursula Ruppert mit Beifahrer Ueli Wäfler

Christian Ruppert und Ueli Wäfler haben das Kapitel Yamaha abgeschlossen. Das deutsch-schweizerische Duo fährt die kommende IDM-Saison mit der ehemaligen LCR Kawasaki des Niederländers Kees Kentrop.

Große Freude im Fun42-Racing-Team: Christian Ruppert (53) und Ueli Wäfler (56) fahren in der IDM Saison 2017 mit einer LCR Kawasaki um mehr Punkte und bessere Platzierungen als im Vorjahr. Ihr bisheriges Arbeitsgerät, eine LCR Yamaha, von ihnen liebevoll «Prinzessin» genannt, «zickte» in der Saison 2016 einige Male so sehr, dass man schon kurz davor war, die Brocken hinzuwerfen.

Aber am Ende lief alles wieder einigermaßen rund und Ruppert/Wäfler landeten in der Endabrechnung mit 54 Punkten auf Platz 8. In der kommenden Saison soll es besser laufen, dann ohne die «Prinzessin», aber mit einer neuen «Lady» aus den Niederlanden. 

«Wir hatten unser Material vom letzten Jahr im Prinzip schon wieder fast fertig vorbereitet, aber dann kam etwas, was ich gar nicht geplant hatte», berichtet Christian Ruppert im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, «zuerst kam eine Anfrage aus England und ich konnte mein Chassis dorthin verkaufen, aber ohne Motoren. Mein ganzes Yamaha-Equipment haben danach zwei Hobbyfahrer aufgekauft. Dann war Stress angesagt, denn wir wollten ja weiterfahren.»

In Frankreich stand zwar ein Rolling Chassis ohne Motor zum Verkauf, aber das kam für den Schnaittenbacher Ruppert nicht in Frage: «Das Ding war Baujahr 2006 und meins war 2004, da war es nicht so wahnsinnig interessant für mich.» Der 53-Jährige schrieb daraufhin seinen Fahrerkollegen und guten Freund Kees Kentrop (59) aus Mijdrecht in der Provinz Utrecht an, ob der ihm weiterhelfen könne. Das war Rupperts Glück.

Ruppert: «Kees schrieb mir zurück, dass er nun sein gesamtes Equipment verkaufen wolle. Ich war platt, denn ich hatte mich mit ihm schon beim IDM-Finale auf dem Hockenheimring mit ihm darüber unterhalten, dass er aufhören wolle, aber da ich der Meinung war, dass sein Beifahrer das Motorrad übernehmen würde, habe ich mich darum gar nicht mehr gekümmert. Jetzt ist es ein Glücksfall für uns, denn wenn einer sein gesamtes Material abgibt, dann hält er auch nicht die besseren Stücke für sich selbst zurück.»

So hat Christian Ruppert das gesamte Equipment von Kees Kentrop gekauft. «Alles was im Bus war, habe ich bekommen», freut sich Ruppert, «das war sein Gespann von 2011, drei Motoren, zwei Verkleidungen, vier Seitenwagen-Kotflügel, zig Bremsbeläge, Ketten und Kettenräder, Ersatzdämpfer, zwölf Felgen, ungefähr 20 Reifen, darunter auch neue, auch viele Aufzeichnungen, alles was da war, hat er an mich abgeben.»

Aber der Umstieg von Yamaha auf Kawasaki ist nicht ohne, das weiß auch Christian Ruppert: «Natürlich ist Kawasaki ist eine Umstellung. Der Big-Bäng von Yamaha hat ein irres Drehmoment von unten heraus, aber oben heraus fehlt es an Leistung. Im Gegensatz zum Kawasaki-Motor, denn der hat unten nicht so viel Leistung, aber von der Mitte bis oben, da geht was. Das bedeutet, dass der erste Gang sehr lang übersetzt ist. Das heißt für den Ueli und mich, dass wir demnächst viele Starts üben müssen. Wir werden das im Training in Val de Vienne tun.»

Zuerst ist aber noch Stress in der Werkstatt angesagt. «Der Kees hat rechts gebremst und links geschaltet und ich umgekehrt», berichtet Ruppert, «die Bremse war einfach umzubauen, aber das Schaltgestänge musste neu gebastelt werden. Und die Verkleidung ist im Moment beim Lackieren, wir bleiben aber unseren Farben treu.»

Für die kommende Saison wünscht sich das Fun42-Racing-Team, was ja bedeutet, dass es Spaß für Zwei machen soll, von dem ganzen Technik-Ärger vom letzten Jahr verschont zu bleiben. «Durch die neue Lady ist ein gewaltiger Motivationsschub durch unser Team gegangen, wir sind alle ziemlich euphorisch, das tut uns mental gut», blickt Christian Ruppert optimistisch voraus.

Ein paar mehr Rennen als die kommende IDM-Serie würde Ruppert schon gerne fahren: «Durch das Limit auf 600 ccm gibt es für uns leider keine Gaststarts mehr bei der WM. Vielleicht können wir neben der IDM noch in Belgien fahren. In Frankreich geht nichts, denn sie lassen dich dort nur fahren, wenn du in einem französischen Club bist und eine französische Lizenz hast. In den Niederlanden haben die Holländer wohl nur Hengelo, aber auf einem Straßenkurs wollen wir nicht fahren und dann fällt der IDM-Abschluss in Hockenheim mit Assen zusammen, wo die Niederländer im Rahmen der britischen BSB fahren, das ist schon sehr schade.»

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