Schleiz: Sattler/Schmidt bauen IDM-Führung weiter aus
Immer noch sind in der IDM-Seitenwagenklasse 600er- und 1000er-Motoren in den F1-Fahrgestellen zugelassen. Die 1000er, vier Teams waren in Schleiz am Start, werden aber in der offiziellen Wertung für die Meisterschaft nicht mehr geführt. Von der IGG wurden für sie aber Extra-Preise ausgelobt.
Wenn man aber Josef Sattler kennt, der mit seinem jungen und ebenso ehrgeizigen Beifahrer Luca Schmidt unterwegs ist, dann weiß man, dass er auch die mit 70 PS mehr im Aggregat ausgestatteten Teams hinter sich lassen will. So geschah es dann auch im ersten Rennen des Wochenendes in Schleiz.
Mike Roscher und seine Schweizer Beifahrerin Anna Burkard waren die Nuss, die es für Sattler/Schmidt zu knacken galt. Das war aber keineswegs einfach, denn die LCR BMW 1000 erwies sich vor allem an den Bergaufstrecken als überlegen, dafür waren die IDM-Leader in den Kurven die deutlich Schnelleren.
Sattler/Schmidt gewannen zwar den Start, aber oben am Buchhübel waren Roscher/Burkard vorne. Die beiden Teams verabschiedeten sich dann von der gesamten Konkurrenz und fochten ihr eigenes Ding aus. Die BMW-Crew führte bis in die Schlussphase, bis es den Mannen von Bonovo Action/MGM gelang, die Führung zu übernehmen. Bis ins Ziel war es dann so.
Dahinter drehte der lange schwer verletzte Peter Schröder mit Beifahrer Manuel Hirschi im Boot so gut am Gas seiner 1000er LCR Suzuki, dass sie alle Bemühungen von Schwegler/Kopecky und Kimeswenger/Kölsch immer wieder im Keim erstickten, die mit ihren 600ern zum Teil vorbei waren, dann aber wieder einkassiert wurden.
Am Ende kassierten Sattler/Schmidt satte 25 Punkte für ihren Sieg und führen damit die Wertung mit makelloser Weste an. Schwegler/Kopecky wurden Zweite vor Kimeswenger/Kölsch und Kapeller/Billich.
Vor allem Luca Schmidt freute sich wie Bolle, denn auf seiner Heimbahn einmal zu siegen, dass hatte sich der junge Mann aus dem nahen Triebes sehnlichst gewünscht. «Wahnsinn», sagte er bei der Siegerehrung. Sepp Sattler war ebenfalls sehr zufrieden mit ihrer Leistung: «Ich habe mich zwischendurch auch mal verbremst, aber zuletzt waren wir sehr stark.»
Der lange so schwer verletzte Peter Schröder bot ebenfalls eine Klasseleistung, die angesichts seiner Vorgeschichte nicht hoch genug zu bewerten ist. Beifahrer Manuel Hirschi hatte ein Sonderlob für seinen Schweizer Gespannlenker bereit. «Wenn der mich mit 70 noch zum Schwitzen bringt, dann heißt das schon was.»
Das zweite Rennen wird am morgigen Sonntag um 12 Uhr gestartet.
Ergebnisse Rennen 1 IDM Sidecars Schleiz:
1. Sattler/Schmidt (D) ARS Yamaha 600
2. Schwegler/Kopecky (D/CZ) LCR Yamaha 600
3. Kimeswenger/Kölsch (A/D) LCR Yamaha 600
4. Kapeller/Billich (A) ARS Yamaha 600
5. Remse/Wechselberger (SLO/A) ARS Yamaha 600
6. Kranenburg/Hahn (NL), RCN Suzuki 600
7. Rutz/Conil (CH/F) LCR Yamaha 600
8. Nicholls/Mahl (GB/D) LCR Honda 600
9. Vermeule/Bouis (NL) ARS Yamaha 600
Ausgeschieden:
Zimmermann/Segers (D/NL) ARS Yamaha 600
Grabmüller/Lavorel (A/F) LCR Yamaha 600
Köster/Roick (D) ARS Yamaha 600
Wertung 1000 ccm Gaststarter:
1. G Roscher/Burkard (D/CH) LCR BMW 1000
2. G Schröder/Hirschi (CH) LCR Suzuki 1000
3. G Lingen/Prudlik (D) LCR Suzuki 1000
4. G 10 Klok/Laudy (NL/D) RCN Yamaha 1000