MotoGP: Bittere Pille für Stefan Bradl

Stefan Laux und Sarah Heide: Wo fahren sie 2014?

Von Esther Babel
Ihre ersten Testkilometer hat Supersport-Pilotin Sarah Heide über die Feiertage in Spanien zusammen mit Teamchef Stefan Laux bereits absolviert. Die Zukunft ist noch ungewiss.

Das letzte Wort in Sachen Saison 2014 wurde bei Sarah Heide und ihrem Teamchef Stefan Laux noch nicht gesprochen. «Wir würden gerne IDM fahren», sind sich die beiden einige. «Nur gibt es da noch viele Fragezeichen.»

In Spanien standen dieser Tage bei Heide und ihrer Suzuki GSX R 600 Fahrwerksarbeiten ganz oben auf der Liste. «Da Sarah in der IDM Saison 2013 überall über eine Sekunde schneller geworden ist, haben sich die Probleme verschoben», analysiert Laux. «Durch ihr geringes Gewicht und Größe braucht Sarah beim Bremsen ein stabiles Fahrwerk und in den Kurven eher ein softes, um auf dem Geometrieniveau zu fahren, was nötig ist. Nur mit einer harten Feder beim Bremsen bringst Du das Motorrad in den Kurven nicht in die Geometrie. Um diesen Spagat enger zu verbinden, haben wir uns ein Fahrwerk bauen lassen, welches Sarah genau in diesen Bereich unterstützt.»

Mehr will Laux auch nicht verraten. Es sei keiner der üblichen Fahrwerkshersteller, lässt er sich entlocken. Neben dem neuen Fahrwerk gab es auch im Bereich Elektronik gut zu tun.

Nach dem neuen IDM Supersport-Reglement darf in Zukunft nur noch die vom entsprechenden Hersteller angebotene Elektronik verwendet werden. «Ich hoffe, dass die neue Regel konsequent umgesetzt wird», sagt Laux, «und dass wirklich jegliche zusätzliche Elektronik verboten wird. Alles andere wäre schwer zu kontrollieren und inkonsequent.»

Mehr Sparmassnahmen erwünscht

«Leider wird der Rennsprit nicht verboten», fügt Laux an. «Das stellt für mich die Sparambitionen in Frage. Schliesslich ist es ein Unterschied für uns kleine Teams, ob ich 25 Euro oder 90 Euro für eine Tankfüllung bezahle. Ich denke, grundsätzlich ist die IDM mit dem neuen Promoter auf dem richtigen Weg und ich hoffe, dass die Entscheidungen mehr zu Gunsten der Fahrer als zu Gunsten des reinen Kommerz ausfallen. Die Plattform ist gut, nur müssen wir uns alle in die richtige Richtung bewegen. Wenn einige quer schiessen, bremst das die Entwicklung.»

«Offen bleibt auch noch die Frage, ob die Seriennockenwellen auch für Modelle der vorangegangenen Baujahre freigeben werden», überlegt Heides Teamchef weiter. «Ein entsprechender Antrag wurde beim Promoter gestellt, die Industrie muss nur noch zustimmen und das wird der Knackpunkt sein. Die Suzuki ist eigentlich ein sehr gutes und ausgeglichenes Motorrad. Nur mit dem kleinen Makel behaftet, dass durch die Abgas Normen Euro 3 solche Nockenwellen verbaut wurden, die zwar eine bessere Fahrbarkeit auf der Landstrasse bringen, auf der Rennstrecke im oberen Drehzahlband ist das gegenüber den Mitbewerbern aber eher kontraproduktiv. Die letzten 2000 Umdrehungen fehlt immer ein Tick und da sind die Wellen der Vorgängermodelle ein bisschen besser aufgestellt. Das wiederum hilft der Vergleichbarkeit, denn die Abgasnormen haben an einem Rennmotorrad nichts verloren.»

«Andere Hersteller haben das gelöst und haben dadurch einen Vorteil», glaubt Laux. «Bleibt abzuwarten, ob das genehmigt wird. Denn solange die Mitbewerben Angst vor dem offenen Schlagabtausch haben, werden die sich dagegen wehren. Dementsprechend wird man dann überlegen müssen, in welcher Serie man startet. Denn schliesslich stecken Teams wie ich oder auch das Team Mayer Suzuki viel Zeit und Geld in das Projekt.»

«Ein weiterer Punkt für unseren Start in der IDM, ist die Teilnehmerzahl», beschreibt Laux den Entscheidungsprozess. «Keiner weiss so genau, wie sie sich entwickelt. Ehrlich gesagt haben Sarah und ich keine Lust, mit zehn anderen Fahrern Motorradrennen zu fahren. Da fahren wir lieber in einer Serie, wo wir Letzter werden, dafür aber eine sportliche Herausforderung sehen. Ich hoffe, dass die Maßnahmen der IDM Früchte tragen und mehr Fahrer Mut zur Verantwortung zeigen und Mitmachen. Es ist eine gute Serie, nur müssen alle an einen Strick ziehen und nicht nur immer jammern.»

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