Iannuzzo hat mit der IDM noch eine Rechnung offen
Nach seinem Wechsel aus der Superbike-Weltmeisterschaft in die IDM Supersport war Vittorio Iannuzzo 2014 mit den entsprechenden Erwartungen angetreten. So ganz erfüllten sich seine Vorstellunge nicht und so manch heftiger Abflug bescherte ihm am Ende gerade mal den neunten Schlussrang. Zu wenig, wenn es nach dem Geschmack des Italieners geht. Das soll im nächsten Jahr besser werden.
SPEEDWEEK.com: Kannst Du uns erzählen, was in deinem ersten IDM-Jahr den stärksten Eindruck bei Dir hinterlassen hat? Das Motorrad oder das Team, die Meisterschaft oder die Deutschen? Wo lag die grösste Überraschung?
Iannuzzo: Wie ich schon in meinem allerersten Interview zu Beginn der Saison erklärt habe, war ich von der Serie an sich sehr positiv überrascht. Ausserdem war ich sehr zufrieden mit dem Team und meiner Suzuki. Denn in der IDM ist der Spirit des Rennsports und der Wunsch, zu gewinnen, wichtiger als alles Andere. Wichtiger als eine hübsche Hospitality oder ein nettes Image.
Ich kann mir vorstellen, dass Du mit Deinen Ergebnissen nicht ganz so zufrieden warst. Wie hart war es für Dich, das für Dich neue Motorrad, die neuen Reifen und die neuen Strecken kennenzulernen?
Ja stimmt. Ich bin absolut nicht zufrieden. Doch ich hatte einige schwere Stürze und auch einige Nuller bei den Rennen. Nachdem ich mich entschieden hatte, in die IDM zu wechseln, war mein einziges Ziel, ein Top-3-Ergebnis einzufahren. Ich habe dieses Ziel verpasst. Aus meiner Sicht waren die Reifen für uns in dieser Saison das grösste Problem. Pirelli hat beim Vorderrad-Reifen einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Wir dagegen haben kein perfektes Set-up gefunden, damit der Dunlop-Reifen vorne gut arbeitet. Es hatte ja auch seinen Grund, dass fast alle Pirelli gefahren sind. Dunlop-Reifen sind nicht schlecht, aber Pirelli hat eben momentan einen grösseren Schritt gemacht. Die zum Teil verrückten Strecken in der IDM haben die Sachen auch nicht gerade leichter gemacht.
Was kannst Du über das Team HPC Power Suzuki und den typisch deutschen Arbeitsstil sagen?
Der deutsche Stil funktioniert genau so, wie ich den Rennsport liebe. Alles ist konzentriert auf den Sport und die Ergebnisse. Aber gleichzeitig kommt kein Stress auf. Alle waren nett zu mir und im Team hatten wir eine gute Atmosphäre.
Dein Teamchef Denis Hertrampf hat Dich immer als einen top Teamspieler gelobt. Hat er recht damit?
Ich bin ehrlich. Lieber wäre es mir, Denis wäre glücklicher mit mir als ein schneller Fahrer. Aber ich bin mir bewusst, dass gute Ergebnisse mit einer guten Teamarbeit stehen und fallen. Deswegen gebe ich auch da immer 110 Prozent, um meine Hilfe und meine Erfahrung mit jedem im Team zu teilen.
Könntest Du Dir vorstellen, ein weiteres Jahr in der IDM zu bleiben? Oder gibt es andere Möglichkeiten?
Ich habe noch Optionen in einigen anderen Serien. Auch in der Superbike-Weltmeisterschaft. Aber ich würde es vorziehen, in der IDM zu bleiben. Nach einem Jahr Warm-up in der Meisterschaft gibt es jetzt keine Ausreden mehr, um schnell zu sein und meine Arbeit dort zu Ende zu bringen.
Sprichst Du mit Denis Hertrampf über eine Verlängerung Deines Vertrages?
Im Moment führe ich nur mit Denis und auch mit Suzuki ernsthafte Gespräche. Ich bin ein Profi und mich verbindet inzwischen eine Freundschaft mit Denis und dem ganzen Team. So warte ich mal seine genauen Pläne ab und dann werden wir sehen, was geht.