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Bühn (Yamaha) schreibt IDM Supersport-Krimi

Von Michael Sonnick
Am Ende entschieden die zweiten Plätze über den Gewinn der Meisterschaft. Jan Bühn hatte bei Punktgleichstand das glücklichere Ende und damit den Titel für sich.

Das Finale der IDM Supersport war an Spannung kaum zu überbieten. Der 24-jährige Jan Bühn aus dem badischen Kronau hatte vor den letzten zwei Läufen acht Punkte Rückstand auf den Suzuki-Piloten Tatu Lauslehto aus Finnland. Auf dem 3,692 km langen Hockenheimring fuhr Jan Bühn die zweitschnellste Zeit und startete damit als einziger Pilot bei allen Saisonrennen aus der ersten Startreihe. Lauslehto ging als Achter in das Rennen über 17 Runden, die Bestzeit im Training holte sich Gaststarter Kevin Wahr (Nagold/Yamaha), der 2013 Deutscher Meister in der Supersport-Kategorie war.

Lokalmatador Bühn gewann am Samstag beim ersten Rennen den Start und ging vor Kevin Wahr in die erste Kurve, doch dann übernahm Wahr die Führung. Gegen Ende des Rennens hatte Jan Bühn nicht mehr so ein gutes Gefühl für das Vorderrad und ließ die Gegner passieren, da in der Gruppe vier Gaststarter waren, die keine Meisterschaftspunkte erhielten.

Die letzten Runden kam der Meisterschaftsführende immer näher heran und überholte Bühn drei Runden vor Schluss. Die beiden Titelkontrahenten überholten sich öfters gegenseitig, doch Bühn konnte in der letzten Runde erneut an seinem Widersacher vorbeiziehen und belegte mit nur 0,194 Sekunden vor Lauslehto den sechsten Rang im Ziel.

In der IDM-Punktewertung war es der zweite Platz und damit verkürzte der Yamaha-Pilot vom Räth-Romero-Team den Vorsprung auf nur noch vier Zähler vor dem entscheidenden Rennen am Sonntag.

Entscheidung auf Sonntag vertagt

Vom Start weg setzte sich Wahr vor Bühn im zweiten Rennen an die Spitze. Wie im ersten Lauf führte Bühn die Verfolgergruppe bis zur zwölften Runde an und ging kein Risiko ein. Kevin Wahr feierte mit 4,143 vor dem Österreicher Marco Nekvasil (Kawasaki) einen Doppelerfolg. Mit dem fünften Platz wurde Jan Bühn erneut Zweiter in der IDM-Wertung, damit waren nun Bühn und Lauslehto mit 275 Zählern punktgleich.

Da beide vier Rennen gewonnen hatten, entschieden die zweiten Plätze zu Gunsten von Jan Bühn. Bühn wurde sechsmal Zweiter, Lauslehto nur zweimal. Nach der Zieldurchfahrt strahlte Jan Bühn: «Ich kann es noch gar nicht glauben, die letzten Runden wurden immer länger. Wir haben gegenüber dem ersten Rennen noch etwas vorne an der Gabel geändert, ich hatte dadurch mehr Gefühl für das Vorderrad. Da mein Motorrad wie eine Bombe ging konnte ich Tatu am Samstag in der letzten Runde nach der Parabolika überholen, dies war das entscheidende Überholmanöver.»

«Zuerst möchte ich mich bei meiner Familie und beim ganzen Team von Diego Romero bedanken», so Bühn weiter. «Sie haben mich super informiert, ich bin wegen den Gaststartern kein Risiko eingegangen. Ich habe dann das Tempo herausgenommen, weil ich wusste dass ich nur vor Lauslehto ins Ziel kommen muss. Ich hatte konstant fünf Sekunden Vorsprung auf ihn. Schade, dass mein Förderer Georg Räth nicht dabei sein konnte, ihm gebührt großer Dank. Auch bei Yamaha und Pirelli sowie allen meinen Sponsoren bedanke ich mich für die Unterstützung.»

«Ich glaube, in der Geschichte der Motorrad-IDM gab es das noch nie, dass zwei Fahrer punktgleich waren und dann die zweiten Plätze entscheiden mussten, da wir beide vier Rennen gewonnen haben», überlegt der Meister. «Ich bin bei zehn von 15 Läufen vor Tatu ins Ziel gekommen, er hat mir fair gratuliert. Der Titel bleibt in Baden-Württemberg, nach Kevin Wahr bin ich nun Nachfolger von meinem ehemaligen Teamkollegen Marvin Fritz. Wir wohnen ja alle nicht so weit auseinander.»

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