Daniel Rubin: «Doppelsieg war keine Eintagsfliege»
Für Daniel Rubin ist es gerade mal das zweite Jahr in der IDM Supersport 600. Da steht der 20-Jährige schon vor dem durchschlagenden Erfolg seiner erst kurzen Laufbahn. Mit 12 Punkten Rückstand auf den derzeit noch führenden Max Enderlein kann er am Sonntag beim IDM-Finale auf dem Hockenheimring nach dem Meistertitel greifen. «Wenn ich zwei Mal gewinne», rechnet der Yamaha-Pilot vor, «und Max wird zwei Mal Zweiter, dann ist er Meister, denn mir fehlen dann zwei Punkte.» Auf der Strecke wird Daniel Rubin wie immer nicht alleine unterwegs sein. Auch der um ein Jahr ältere Dominik Rubin mischt in den Top-Ten der IDM Supersport 600 mit. «Ja er ist oft vor mir», meint Dominik in Richtung Daniel, «aber nicht immer. Ich freu mich einfach für ihn.»
Die Erfahrungen, die Daniel Rubin auf dem Hockenheimring hat, sind bestens. Im Jahr 2016 hatte er das Rennen im Yamaha-R6-Dunlop-Cup mit einem Start-Ziel-Sieg gefeiert. Danach kam 2017 der Umstieg in die IDM Supersport 600. Einfach war der Aufstieg nicht. Neben Kevin Wahr waren die Rubin-Brüder als einzige mit Dunlop-Reifen unterwegs, was viel Erfahrung und Entwicklungsarbeit verlangte. Der Wechsel zu Pirelli war für 2018 schon beschlossene Sache, als die IDM-Macher den Deal mit Pirelli als Lieferant der Einheitsreifen abschlossen.
In diesem Jahr gingen die Rubin-Brüder frisch sortiert in die IDM-Saison und holten sich mit Lothar Kraus erfahrene Verstärkung in Sachen Elektronik, Fahrwerk und Data-Recording. Stressfrei verlief die Saison dennoch nicht. Beide Brüder arbeiten im elterlichen Motorradgeschäft mit. Daniel Rubin hat im Januar diesen Jahres seine Lehre als Zweiradmechatroniker abgeschlossen, Dominik arbeitet im Verkauf und absolviert ein duales Studium. «Die IDM hat im Sommer Hochsaison», erklärt der IDM-Zweitplatzierte. «Und das Motorradgeschäft eben auch. Da war es mit der Vorbereitung auf die Rennen nicht immer ganz so optimal.»
Optimal lief es in Assen, wo Daniel Rubin die volle Punktzahl holte und sich auf Platz 2 der Meisterschaft vorschob. Das würde er gerne in Hockenheim wiederholen. «Für uns war zu Beginn des Jahres noch vieles neu», erklärt er. «Unter anderem die Reifen. Das Ziel war von Anfang das Podium. In Assen hab ich echt einen Schritt gemacht. Da habe ich gemerkt, dass es geht. Ich habe mir vorher selber gesagt, dass ich das kann. Ich war auch vorher immer mal schnell. Aber ich konnte die Zeiten nicht auf die Distanz bringen. Das ist eben Kopfsache.»
In Hockenheim will sich Rubin nicht zu sehr stressen lassen. Der Schwanauer aus dem Ortenaukreis erwartet bei seinem Heimrennen viele Fans und Sponsoren. «Und ich will zeigen, dass Assen keine Eintagsfliege war», stellt er klar. Einen kleinen Schnitzer leistete er sich im zweiten Freien Training. Der Yamaha-Pilot stürzte gleich zu Beginn, blieb aber unverletzt. Nach den beiden Qualifyings holte er den dritten Startplatz hinter Kevin Wahr und Sander Kroeze.