Chris Beinlich: «Hinter mir kam niemand mehr»
Chris Beinlich
Christoph Beinlich hatte beim letzten IDM-Supersport-Lauf auf dem Schleizer Dreieck sein bisher bestes Wochenende mit der Kawasaki absolviert und reiste entsprechend zuversichtlich nach Most. «Ich war echt zufrieden mit Schleiz», bestätigt er. «Es ist einfach gut zu wissen, dass man es noch kann. Die Umstellung auf die Kawasaki war ja gerade am Anfang schon nicht ganz leicht.» Zuversichtlich war er auch für den Most-Ausflug. «Es ist keine so sehr schnelle Strecke», erläutert er, «das kommt uns entgegen. Ganz am Anfang der Saison war ich schon mal zu Testfahrten mit der Kawasaki in Most.»
Doch ganz so einfach wurde der Most-Ausflug nicht. Der Qualifying-Samstag zeichnete sich durch regnerisches Wetter aus und beim Reifenpoker im wichtigen ersten Zeittraining hatte Beinlich nicht das beste Blatt auf der Hand. «Es war zu feucht für Trockenreifen», schilderte er die Sache nach Startplatz 14. «Ich kam dann rein und habe mir Regenreifen geholt. Aber es trocknete derart schnell ab, dass ich wieder zurück auf Trockenreifen ging. Damit hatte ich dann nur drei Runden. Eigentlich mag ich so gemischte Bedingungen, eine Runde hätte ich noch gebraucht. Das war schon ärgerlich.»
Ärgerlich ging es für Beinlich auch im ersten Rennen weiter. Denn er steckte unverschuldet mitten in einem Startunfall seiner Kollegen fest. «Da stand ich und war Letzter», berichtet. «In der Schikane habe ich mich umgeschaut, da war keiner mehr. Ich bekam noch ein Problem mit der Kupplung und hatte nicht mehr die volle Leistung. Aber aufholen ging halbwegs und ich wurde noch Elfter.»
Einen Platz weiter nach hinten ging es in Lauf 2. Aus dem Startgetümmel hielt er sich raus, aber die zahlreichen Geplänkel in der Verfolgergruppe kosteten Zeit und der Zug nach vorne fuhr ohne Beinlich ab. «Nach Schleiz hatte ich mir mehr erhofft», gibt er zu. «Das Motorrad hat sich auch sehr gut angefühlt. Das bringt aber nichts, wenn ich damit nicht schnell genug bin. Wir sind noch in der Entwicklungsphase, aber daran müssen wir arbeiten. Die Spitze zu erreichen wird schwer, aber Plätze zwischen 5 und 10 müssen drin sein. Und wir haben schon gezeigt, dass wir das können. In Most haben wir das leider nicht geschafft.»