Marc Buchner: IDM-Vize zur Moto2-EM nach Valencia
Marc Buchner
Vor allem in der zweiten Hälfte der IDM-Saison lief es bei Marc Buchner vom Team Buchner Motorsport in der Supersport-600-Klasse wie geschmiert. Unter anderem waren zwei Siege drin, einer davon beim Finale auf dem Hockenheimring. «Der fährt einen sauberen Strich», urteilte Jörg Teuchert, der sich das Rennen von der Sachskurve aus anschaute. Und der muss es wissen, immerhin war er im Jahr 2000 Weltmeister in eben dieser Kategorie.
Buchner brachte sein Endspurt den Vizetitel ein, 31 Punkte hinter Wiederholungstäter Max Enderlein. Als Sahnehäubchen wird Buchner nun bei der Moto2-EM in Spanien mit einer Wildcard antreten. Schon vor vier Jahren hatte er sich in der Serie ausprobiert, sich dann aber in Richtung IDM orientiert. «Die Kosten, um in Spanien weiterzukommen, sind immens», so Buchners Erklärung. «Auch die Kosten vom Material her kann man nicht vergleichen. Eine R6 wie in der IDM ist da eben schon bezahlbarer.»
Eines der Kalex-Motorräder von damals befindet sich bis heute im Besitz des Teams Buchner Motorsport und wurde jetzt entsprechend wiederbelebt. Denn der Reiz, sich als Fahrer auch mal auf dem internationalen Parkett zu beweisen, ist auch bei Buchner ungebrochen. Auf dem Nürburgring hat er nun schon die ersten Testkilometer hinter sich gebracht. Bei erfrischenden 8 Grad. Doch das gute Gefühl für die Kalex hat sich sofort wieder eingestellt.
«Der Charakter ist natürlich schon sehr unterschiedlich zwischen den zwei Motorrädern», fasst er zusammen. «Der Hauptunterschied liegt sicherlich im Gewicht, die Moto2 hat 20 Kilo weniger und reagiert auch um einiges schneller.» Anfang November geht es nun nach Spanien zur Moto2-Europameisterschaft. «Erst einmal will ich diesen Ausflug genießen», erklärt Buchner, «und an das ganze mit dem entsprechenden Ehrgeiz rangehen. Es ist jetzt einfach eine schöne Gelegenheit, da nochmals mitzumachen.»
Konkrete Pläne in Richtung 2020 verfolgt Buchner noch nicht. «Wir schauen uns jetzt nach Möglichkeiten um», schildert er. «Unsere Teamstruktur in der IDM ist sehr gut. Da wäre es schon ein wenig verrückt, so was in Spanien zu planen. Allein wegen der Finanzen. Schon eine IDM-Saison zu stemmen ist finanziell nicht ohne. Aber eine EM-Saison kostet mindestens das doppelte, wenn nicht gar dreifache. Mein Traum war aber schon immer die Moto2 und jetzt nehme ich die Gelegenheit mal mit.»