Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Zahlreiche Überraschungssieger in Landshaag

Von Helmut Ohner
Wechselhafte Bedingungen sorgten bei der 35. Auflage des Bergrennens Landshaag – St. Martin für zahlreiche Überraschungssieger. Nur Johann Karl gewann die Achtelliterklasse erwartungsgemäß.

Nach den samstägigen Trainingsläufen, die bei optimalen Verhältnissen über die Bühne gingen, hatten sich mit Helmut und Manuel Schleindlhuber die Favoriten an die Spitze der Zeitentabelle gesetzt. Alles sah nach dem erwarteten Familienduell zwischen Vater und Sohn aus, doch ein Regenschauer am Sonntagvormittag mischte die Karten neu. Bei teils feuchter Strecke konnten sich nur wenige Favoriten durchsetzen.

Auch ein Sturz im ersten Lauf der Superbike-Klasse hielt Christian Zimmermann nicht davon ab, die kleine oberösterreichische Gemeinde Landshaag nach 2012 zum zweiten Mal als Gesamtsieger zu verlassen. Nach der Bestzeit im ersten Lauf ließ sich der Deutsche BMW-Pilot den Erfolg in der Klasse Superstock 1000 nicht mehr nehmen, auch wenn die Entscheidung mit 29 hundertstel Sekunden Vorsprung nur äußerst knapp zu seinen Gunsten ausfiel. «Christian war heute scheinbar bereit, mehr Risiko einzugehen. Die Bedingungen waren durch den vormittäglichen Regen sehr schwierig und ich wollte keinesfalls stürzen», zeigte sich Helmut Schleindlhuber als fairer Verlierer.

Mit dem dritten Gesamtrang zeigte der nur wenige Kilometer von der Bergrennstrecke beheimatete Wolfgang Gammer, der sich letztes Jahr in der Rundstrecken-Meisterschaft nur Andreas Meklau geschlagen geben musste, dass in Zukunft auch bei Bergrennen mit ihm zu rechnen sein wird.

Einen Favoritensieg gab es in der Achtelliterklasse. Der Deutsche Johann Karl war auch dieses Mal nicht zu schlagen und siegte bereits zum neunten Mal beim Bergklassiker. Hinter ihm kamen die beiden Österreicher Christopher Eder und Helmut Sommer.

Einen überraschenden Sieg landete Toni Rechberger in der Viertelliterklasse. Der Haudegen sass zum ersten Mal in seiner langen Karriere auf einem Zweitakt-Motorrad und konnte sich bei der Premiere gleich über Platz 1 freuen. Der Oberösterreicher verwies mit seiner aus den Vereinigten Staaten von Amerika reimportierten und neu aufgebauten Honda den Deutschen Henrik Voit und den Franzosen Yves Pierre Bian auf die Plätze.

Nach zwei Siegen in den beiden vergangenen Jahren musste sich Harald Jungwirth dieses Mal in der Klasse Superstock 600 dem Tourist-Trophy-erprobten Italiener Stefano Bonetti (Kawasaki) geschlagen geben. Mit seinem Sieg in der Supersport-Klasse konnte sich der oberösterreichische Yamaha-Pilot allerdings schadlos halten.

Die Superbike-Klasse sah nach dem Sturz von Christian Zimmermann mit Dominik Pichler einen nicht erwarteten Sieger. Nach Platz 2 im ersten Lauf bewältigte der Yamaha-Pilot die 3,620 Kilometer lange Strecke von Landshaag nach St. Martin als Schnellster. Christian Wiesinger-Mayr, der nach dem ersten Durchgang noch die überlegene Bestzeit hielt, musste sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben. «Dominik hat eine starke Leistung abgeliefert. Ihn hatte als Sieger wohl niemand auf seiner Rechnung», zollte Rekordhalter Helmut Schleindlhuber Respekt.

Im Seitenwagen-Rennen musste sich dieses Mal Weltmeister Klaus Klaffenböck – mit Stefan Trautner im Boot – geschlagen geben. Gegen das Formel-1-Gespann der französischen Berg-Europameister Olivier Dichamp mit Beifahrer Vincent Peugeot hatte der dreimalige Tourist-Trophy-Triumphator mit seinem motorisch unterlegenen Dreirad keine Chance.

Die Klasse Supermoto Open wurde eine sichere Beute von Josef Frauenschuh, der nach zwei Läufen fast zehn Sekunden Vorsprung auf Manuel Augdoppler hatte. Der Drittplatzierte Johannes Büringer lag weitere vier Sekunden zurück. Der regierende Europameister Jürgen Schönleitner verletzte sich bei einem Trainingssturz und musste auf das Rennen verzichten.

Ergebnis 
125ccm/Moto3: 1. Johann Karl (D), RTS. 2. Christopher Eder (A), KTM. 3. Helmut Sommer (A), Sohoka.
250ccm: 1. Toni Rechberger (A), Honda. 2. Henrik Voit (D), Aprilia. 3. Pierre Yves Bian (F), Yamaha. 4. Bernard Depierreux (F), Yamaha. 5. Jochen Müller (D), Yamaha. 6. Guido Testoni (I), Aprilia.
Superstock 600: 1. Stefano Bonetti (I), Kawasaki. 2. Harald Jungwirth (A), Yamaha. 3. Peter Altmann (A), Yamaha. 4. Thomas Hartl (A), Yamaha. 5. Philipp Fuchs (A), Kawasaki. 6. Andreas Neuhäuser (D), Yamaha.
Supersport/Moto2: 1. Harald Jungwirth (A), Yamaha. 2. Thomas Hartl (A), Yamaha. 3. Bernhard Prunthaler (A), Yamaha. 4. Martin Ömmer (A), Yamaha. 5. John Pilloud (CH), Honda. 6. Raimund Söllinger (A), Yamaha.
Superstock 1000: 1. Christian Zimmermann (A), BMW. 2. Helmut Schleindlhuber (A), BMW. 3. Wolfgang Gammer (A), BMW. 4. Christian Wiesinger-Mayr (A), BMW. 5. Andreas Neuhäuser (D), BMW. 6. Manuel Schleindlhuber (A), BMW.
Superbike: 1. Dominik Pichler (A), Yamaha. 2. Christian Wiesinger-Mayr (A), BMW. 3. Andreas Peterlik (D), BMW. 4. Stefano Bonetti (I), Yamaha. 5. Manuel Schleindlhuber (A), BMW. 6. Helmut Schleindlhuber (A), BMW.
Supermoto Open: 1. Josef Frauenschuh (A), KTM-JF. 2. Manuel Augdoppler (A), KTM. 3. Johannes Büringer (A), KTM. 4. Georg Albrecht (A), KTM-JF. 5. Dieter Niedermüller (A), KTM. 6. Olivier Chabloz (CH), Husaberg.
Seitenwagen: 1. Olivier Dichamp/Vincent Peugeot (F), LCR. 2. Klaus Klaffenböck/Stefan Trautner (A), LCR. 3. Peter Gierlinger/Petra Gierlinger (D), Suzuki. 4. Günther Bachmaier/Georg Moder (A), LCR. 5. Herbert Vogl/Christian Eder (A), LCR. 6. Johannes Plattner/Franz Hamminger (A), Windle.

ÖM-Stände 
Superstock 600: 1. Jungwirth, 45 Punkte. 2. Bonetti, 36. 3. Altmann, 32. 4. Fuchs, 26. 5. Hartl 24. 6. Neuhäuser, 22.
Supersport/Moto2: 1. Hartl, 32 Punkte. 2. Jungwirth, 32. 3. Pilloud, 30. 4. Prunthaler, 28. 5. Söllinger, 24. 6. Ömmer, 19.
Superstock 1000: 1. Zimmermann, 36 Punkte. 2. H. Schleindlhuber, 33. 3. Neuhäuser, 31. 4. Gammer, 26. 5. Klaus Kaltenbacher (A), 25. 6. Wiesinger-Mayr, 22.
Superbike: 1. Pichler, 45 Punkte. 2. Wiesinger-Mayr, 32. 3. Peterlik, 31. 4. H. Schleindlhuber, 26. 5. M. Schleindlhuber, 24. 6. Bonetti, 22.

EM-Stände 
250ccm: 1. Rechberger und Bian, beide 45 Punkte. 3. Depierreux, 32. 4. G. Testoni, 24. 5. Franco Federici (I), 23. 6. Alfred Stürzer (A), 21.
600ccm: 1. Jungwirth, 45 Kunkte. 2. Bonetti, 41. 3. Pilloud, 36. 4. Thierry Jauenoud (CH), 23. 5. David Lignite (I), 22. 6. Elodie Coronado (CH), 21.
1200ccm: 1. Rechberger, 45 Punkte. 2. Bonetti, 41 Punkte. 2. Uwe Rademacher (D), 31. 3. Ossi Niederkircher (A), 29. 4. Harald Portschy (A), 24. 5. Jean-Luc Ronchi (CH), 20.
Supermoto Open: 1. Frauenschuh, 50 Punkte. 2. Albrecht, 40. 3. Chabloz, 32. 4. Fabien Bochatay (CH), 26. 5. Philippe Bongard (CH), 22. 6. Helmut Sommer (A), 20.
Seitenwagen: 1. Dichamp/Peugeot, 50 Punkte.

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