Lukas Maurer: «Maximale Schadensbegrenzung betrieben»
Im ersten Zeittraining der IRRC Superbike in Chimay war die Welt für Lukas Maurer noch in Ordnung. Im Nassen hatte er sich die Bestzeit vor dem belgischen Lokalmatador Come Geenen und dem Deutschen David Datzer, die im Titelkampf seine härtesten Konkurrenten sind, gesichert. Doch im zweiten Qualifying, das im Trockenen stattfand, schlich sich der Defektteufel ein.
«Ich konnte keine wirklich schnelle Runde fahren. Mein Motorrad hatte Zündaussetzer sowie eine ruckelige Gasannahme. Wir haben nun das komplette Bike zerlegt und jede Steckverbindung auf Feuchtigkeit überprüft. Morgen im Open-Rennen müssen wir testen, ob das Bike jetzt funktioniert», rapportierte der Yamaha-Pilot.
«Wie geplant haben wir die Maschine im Open-Rennen getestet. Leider ist sie nicht anstandslos gelaufen. Der Motor hat abgestellt und ließ sich nicht mehr starten. Das Lichtmaschinenrad, das auch die Zündung regelt, ist gebrochen. Der Wechsel zum Reserve-Motorrad war unumgänglich. Das hieß, Bremszangen rüberschrauben, Rädern wechseln und alles überprüfen. Knapp vor dem Start waren wir mit den Arbeiten fertig.»
«Der Start zum ersten Rennen war ziemlich schlecht, ich habe einige Positionen eingebüßt», ärgerte sich der 30-jährige Titelverteidiger aus dem Kanton Bern. «Weil das Reserve-Bike etwa 16 km/h weniger Topspeed hat als mein Einsatz-Motorrad, war das Überholen dementsprechend schwierig. Trotzdem konnte ich mich von Position 8 auf den fünften Platz nach vorne fahren, was Rang 3 in der IRRC-Wertung entspricht.»
«Trotz meiner ursprünglichen Zweifel hat die Original-Gabel so gut funktioniert, dass ich mich dazu entschieden habe, sie für das zweite Rennen nicht auszutauschen, weil mit meiner K-Tech-Gabel irgendwas einfach nicht stimmt. Ich konnte mit dem Original trotz weniger Höchstgeschwindigkeit schneller fahren als mit der teuren Racing-Gabel.»
«Den Start zum zweiten Lauf habe ich besser erwischt, doch der Mangel an Topspeed hat mich direkt wieder einen Platz gekostet. Meine Aufholjagd hat mich dieses Mal auf den dritten Platz gebracht. Somit konnte ich maximale Schadensbegrenzung betreiben. In der Meisterschaft bin ich trotz der vielen Probleme immer noch Zweiter. Nun geht es nach Hause, Motorrad reparieren.»
Ergebnis, IRRC Superbike, Rennen 1
1. Come Geenen (B), BMW, 9 Runden in 14:40,229 min. 2. David Datzer (D), BMW, 4,140 sec zur. 3. Thijs Peeters (NL)*, BMW, +6,396 sec. 4. Gabriel Pons (F)*, Kawasaki. 5. Lukas Maurer (CH), Yamaha. 6. Markus Karlsson (S), BMW. 7. Didier Grams (D), BMW. 8. Jorn Hamberg (NL), Kawasaki. 9. Luca Gottardi (I), BMW. 10. Jonathan Goetschy (F)*, BMW. Ferner: 13. Johannes Schwimmbeck (D), BMW. 16. Erwan Bannwart (CH)*, BMW. 23. Rene Grundei (D), Kawasaki. *Gastfahrer (keine Punkte)
Ergebnis, IRRC Superbike, Rennen 2
1. Geenen, 9 Runden in 14:30,986 min. 2. Datzer, 6,508 sec zur. 3. Maurer, +12,835 sec. 4. Pons. 5. Karlsson. 6. Grams. 7. Hamberg. 8. Schwimmbeck. 9. Laurent Hoffmann (B), BMW. 10. Goetschy. Ferner: 13. Bannwart*. 21. Grundei. 22. Olivier Lupberger (CH), Yamaha. Schnellste Runde: Geenen in 1:35,366 min. (neuer Rundenrekord).
Zwischenstand nach 8 von 12 Rennen
1. Geenen, 172 Punkte. 2. Maurer, 154. 3. Datzer, 149. 4. Karlsson, 97. 5. Wally Jacobs (NL), Suzuki, 67. 6. Grams, 65. 7. Hamberg, 62. 8. Gottardi, 49. 9. Tiziano Rosati (I), Yamaha, und Rhys Hardisty (GB), Yamaha, beide 46. Ferner: 12. Schwimmbeck, 32. 14. Andreas Jochum (D), Yamaha, 21. 16. Grundei, 17. 17. Christoph Kreller (D), BMW, 13. 19. Lupberger, 11.