Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Arnaud Friedrich: Der Meister im Portrait

Von Andreas Gemeinhardt
Der 13-jährige Arnaud Friedrich aus Limbach-Oberfrohna gewann in seinem Rookie-Jahr den Titel im ADAC Junior Cup.

Arnaud Friedrich beendete das letzte Rennen der Saison 2013 in Hockenheim trotz eines Sturzes auf dem achten Platz und sicherte sich damit in seinem Debütjahr den Titel. Als 21. Meister ist der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport gleichzeitig der letzte Gesamtsieger der JC-Zweitakt-Ära, denn ab 2014 treten die Fahrer der ADAC-Talentschmiede mit Viertakt-Bikes vom Typ KTM RC 390 an.

Das erste Jahr im ADAC Junior Cup verlief für den 13-Jährigen voller Höhen und Tiefen. Bereits beim Saisonauftakt auf dem Lausitzring zeigte Friedrich seine Klasse. Er führte sein erstes Rennen im ADAC Junior Cup souverän an, stürzte allerdings drei Runden vor Schluss. «Der erste Lauf war wirklich hart. Ich hatte einen großen Vorsprung auf die anderen Piloten herausgefahren und bin gestürzt. Das hat mich richtig geärgert», erinnert er sich an den holprigen Beginn zurück. 

Den enttäuschenden Saisonstart steckte Friedrich schnell weg. Schon das zweite Rennen in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben entschied der Pilot aus Limbach-Oberfrohna für sich. Sein zweiter Sieg folgte bereits eine Woche später auf dem Red Bull Ring. Nach einem spannenden Rennen im Rahmen der MotoGP auf dem Sachsenring kletterte Friedrich erneut auf das Podium. Gleiches gelang ihm beim fünften Saisonrennen in Schleiz. 

Seinen zweiten Ausfall beim sechsten Saisonrennen in der Magdeburger Börde machte er mit einem Sieg vor heimischem Publikum beim vorletzten Lauf auf dem Sachsenring wieder wett. «Das zweite Rennen auf meiner Heimstrecke zu gewinnen war wirklich super. Alle haben sich mit mir gefreut.» Dass sein erstes Jahr im ADAC Junior Cup trotz teilweise mangelnder Streckenkenntnis so gut verlaufen würde, hatte Friedrich selbst nicht erwartet. Er gibt zu: «Ich hätte wirklich nicht geglaubt, dass ich so durchstarten kann.»

Das Talent zum Motorradfahren wurde Friedrich in die Wiege gelegt. Sein Vater André Friedrich fuhr selbst in der deutschen Supersport- und Superbike-Meisterschaft und versuchte, die Leidenschaft auch bei seinem Sohn zu wecken. «Er war Chef der Junior Racing School und hat Fahrer wie Maximilian Kappler ausgebildet. Ich habe damals schon einmal versucht, Motorrad zu fahren. Aber auf dem Pocket-Bike fühlte ich mich nicht richtig wohl. Dann habe ich ein paar Jahre später noch einmal angefangen und es hat mir viel besser gefallen.»

Beim zweiten Versuch startete Friedrich zunächst auf einer Motocross-Maschine. «Als ich neun Jahre alt war, bin ich dann in den ADAC Mini Bike Cup eingestiegen. Nach vier Jahren konnte ich den Titel gewinnen und bin damit in den ADAC Junior Cup aufgestiegen», erklärt Friedrich. «Ich wollte schon immer etwas Anderes machen als die anderen. Fußball spielt jeder, doch Motorrad fährt kaum jemand», stellt er die Besonderheit heraus. «Außerdem macht es mir natürlich viel mehr Spaß.» 

Spaß hat Friedrich auch abseits der Rennstrecke beim Training mit seinem Vater. «Morgens gehe ich zur Schule, nachmittags mache ich Sport mit meinem Vater und danach stehen die Hausaufgaben an. Ein Tag ist bei mir schnell rum.» Die Rennfahrerkarriere beeinträchtigt seine schulischen Leistungen nicht. «In der Schule läuft es richtig gut für mich», betont er. «Da ich auf die Sachsenring-Mittelschule gehe, haben alle Lehrer viel Verständnis für mich. Ich bekomme für die Rennen problemlos frei. Ich kann dem Lernstoff gut folgen und habe durch die Rennen und mein Training keine Probleme.» 

Obwohl der talentierte Sachse genau weiß, wie wichtig seine Bildung ist, hat er nur einen großen Traum: «Ich will eines Tages MotoGP fahren und Weltmeister werden.» Neben seinem Vater André ist der spanische MotoGP-Pilot Daniel Pedrosa eines seiner Vorbilder. «Er ist schnell und von ihm kann man sich wirklich viel abschauen», meint Friedrich. Noch ist sich der 13-Jährige nicht sicher, wohin seine Reise in der kommenden Saison führen wird. Ein Leben ohne Rennsport kann er sich aber schon jetzt nicht mehr vorstellen.

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