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Praxistest: Wie lange hält ein Lithiumionen-Akku?

Von Rolf Lüthi
Spart zwar Gewicht, ist aber auch sauteuer, so ein Lithiumionen-Akku, und wie lange wird er wohl halten? Eine Frage, auf deren wenigstens teilweise Beantwortung wir acht Jahre warten mussten.

Auf die Motorradsaison 2012 hin stattete der Autor dieser Zeilen eine KTM 525 EXC Racing und eine BMW R80G/S mit Lithiumionen-Akkus der Marke Super B aus. Diese werden in der Schweiz von der Firma Suter Racing vertrieben und haben sich im Rennsport bewährt.

Im Falle der 800er BMW bewirkte damals eine Investition von 520 Franken (ca. 500 Euro) eine Gewichtsersparnis von 3,2 kg. Bei der KTM ergaben 360 Franken (ca 340 Euro) eine Gewichtsverminderung um rund ein Kilo. Damit war die Rennsport-Faustregel, wonach es rund 1000 Euro kostet, um ein Kilo einzusparen, deutlich unterboten, selbst wenn man die zusätzliche Investition von 120 Franken (ca 110 Euro) in ein spezielles Ladegerät dazurechnet.

Blieb noch die Frage nach der Alltagstauglichkeit und der Lebensdauer. Während der Motorradsaison funktionierten beide Akkus problemlos. Beide Motorräder sprangen auch bei Morgentemperaturen bis Null Grad problemlos an. Angenehm ist die geringe Selbstentladung solcher Akkus: Auch nach längerer Standzeit sind die Motoren problemlos zu starten.

Wie vom Hersteller zugegeben, sind Lithiumionen-Akkus für den Winterbetrieb ungeeignet. Das war im Falle der BMW egal, weil dieser Kilometerveteran im Winter Schonzeit hat. Die KTM springt bis Temperaturen um den Gefrierpunkt zuverlässig an. Sinken die Temperaturen tiefer, reicht ein Aufenthalt von einer oder zwei Stunden in der geheizten Werkstatt oder im geheizten Lieferwagen, und die Batterie ist wieder soweit erstarkt, dass der Motor startet.

Langzeit-Erfahrungen mit Lithionionen-Akkus als Starterbatterie von Motorrädern gab es 2012 noch kaum. Nun können wir berichten, dass eine Super B 7800, eingebaut in eine BMW R80G/S, in ihrer neunten Motorradsaison den Dienst quittiert hat. Das niciht schlagartig, sondern nach sukzessive verminderter Startleistung. Die Super B 5200, eingebaut nach Weihnachten 2011 in die KTM 525 EXC Racing, startet den Motor nach mehr als acht Jahren immer noch einwandfrei!

Spannungregler und Lichtmaschinen blieben an beiden Motorrädern unverändert. Explosionen oder Brände haben wir keine bemerkt, und es gibt weitere erfreuliche Nachrichten: Die entsprechende Super B, wie sie in der KTM eingebaut ist, steht heute mit 325 Franken (ca 310 Euro) bei Suter Racing in der Preisliste, jene mit 7,8 Ah, wie sie in der BMW verbaut war, mit 465 Franken (ca 440 Euro). Wir bleiben dran.

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