Pierer Industrie AG: Gerichtstermin am 27. Dezember
Am 27. Dezember steht die nächste Etappe im Sanierungsverfahren auf dem Programm
Für die Bosse der KTM AG gibt es keinen Weihnachtsfrieden. Bereits am Freitag, 27. Dezember, steht die nächste Etappe im Sanierungsverfahren auf dem Programm. Diesmal geht es um die Mutter der KTM AG, die Pierer Industrie AG. Diese hatte im November das europäische Restrukturierungsverfahren beantragt.
Nun muss der Restrukturierungsplan vorgelegt werden. Schauplatz dafür ist am Freitag das Landesgericht in Wels in Oberösterreich. Das Verfahren wurde von der Pierer Gruppe beantragt, um die Insolvenz zu verhindern.
Ziel des Verfahrens: Die Pierer Industrie AG will ihre Zinsen wie vereinbart bedienen, konkret geht es um 247 Millionen Euro. Diese Summe setzt sich aus zwei Anleihen und zwei Schuldscheindarlehen zusammen.
Am 20. Dezember wurde im Rahmen der ersten Berichtstagsatzung am Gericht in Ried im Innkreis offiziell die Fortführung der KTM AG und zwei weiteren Gesellschaften bestätigt. Es war ein erster Schritt auf dem Weg zur Rettung des Unternehmens. Dies trifft auch auf die KTM Components GmbH und die KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH zu.
Nach bestätigten Informationen gibt es bereits ein Investoren-Potenzial in Höhe von bis zu 750 Millionen Euro. Dieses frische Kapital würde die Erfüllung der 30-prozentigen Schuldentilgungsquote gegenüber den Gläubigern möglich machen. Dass dies keine leeren Ansagen sind, wurde bereits bewiesen. KTM liefert innerhalb der Pierer Industrie AG einen Großteil der Umsätze.
Die potenziellen Investoren sind mittlerweile bei Sanierungsverwalter Peter Vogl und KTM vorstellig geworden. Der indische KTM-Partner Bajaj wird in jedem Fall Kapital zuschießen. Was den einstigen Sanierer und Mehrheitseigentümer Stefan Pierer betrifft, gibt es offene Fragen. Aus Bankkreisen ist zu hören, dass diese auf den Rückzug Pierers drängen.