Idee für eine Teillösung: KTM-Vorstand als Investor?
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Stephan Zöchling
Bei der ins Trudeln gekommenen KTM AG und zwei weiteren Gesellschaften der Pierer Mobility läuft der Countdown zum nächsten wichtigen Termin. Am 25. Februar muss die Pierer-Gruppe den Sanierungsplan, inklusive der Vorhaben für die KTM AG, konkret erläutern. Dann stimmen die Gläubiger darüber ab.
Wichtig sind die Signale, die im und vom Unternehmen ausgesendet werden: Der Betriebsrat rechnet aktuell nicht mit weiteren Kündigungen.
Der neue Vorstand der Pierer Industrie AG und Aufsichtsrat der Pierer Mobility, Stephan Zöchling (53), gab zuletzt ein kräftiges Bekenntnis zum Standort in Mattighofen/Munderfing ab. «Teile der Produktion werden immer in Österreich angesiedelt sein.» Zöchling wird als harter und gewiefter Verhandler beschrieben, er und KTM-Mastermind Stefan Pierer sind bekannt.
Zöchling bestätigte zuletzt auch, dass er bereits einen zweistelligen Millionenbetrag investiert hat. Dieses Geld wurde verwendet, um die kurzfristige Liquidität in den Gesellschaften KTM, KTM F&E sowie KTM Components zu stärken.
Der Manager hat nun angekündigt, darüber hinaus investieren zu wollen. Er habe bei einem Deal vor zwei Jahren mit dem Europa-Teil der russischen Sberbank gutes Geld verdient. «Ich bin offenbar, wie 20 andere auch, im Datenraum und habe mich dem normalen Verkaufsprozess der Citibank unterworfen», erklärte Remus-Miteigentümer Zöchling in einem Interview mit dem Magazin «Trend». Damit meint er die Prüfung der Investoren, die von der Citibank Europe durchgeführt wird.
Über die Höhe seines möglichen Investments schweigt Zöchling: «Das darf ich aus übernahmerechtlichen Gründen nicht sagen. Pierer Mobility ist ja börsennotiert, da gelten bekanntlich strenge Regeln. Aber ich habe mit der Sberbank ein bisschen Geld verdient, das ich reinvestieren möchte.»
Eine Investition von Zöchling wäre für die KTM AG und die Mutter Pierer Mobility ein strategisch enorm wichtiger Schritt. Denn Zöchling könnte gemeinsam mit anderen ihm nahestehenden Investoren verhindern, dass Geldgeber aus dem asiatischen Raum die Überhand gewinnen und damit das Zepter bei KTM übernehmen.