Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Ist dieser FIM Langbahn-WM-Kader wirklich gerecht?

Kolumne von Rudi Hagen
Verteidigt Erik Riss (47) seinen Langbahn-Titel?

Verteidigt Erik Riss (47) seinen Langbahn-Titel?

Verteidigt Erik Riss 2017 seinen WM-Titel? Warum erhielten Joonas Kylmäkorpi, Stephan Katt und Chris Harris permanente Wildcards? Geht Jörg Tebbe leer aus? Rückt Michael Härtel ins feste Starterfeld nach?

Nachdem die FIM das Starterfeld zur Langbahn-WM 2017 veröffentlicht hatte, machte sich innerhalb der deutschen Bahnsportszene neben Verwunderung über den einen oder anderen Namen auch Vorfreude auf die kommende Saison ob dieses vermeintlich starken Fahrerfeldes breit.

Qualifiziert für die Weltmeisterschaft mit ihren fünf Grand-Prix haben sich die ersten acht der Langbahn-WM 2016. Das sind in der Reihenfolge der Platzierungen Erik Riss (D), Jannick de Jong (NL), Mathieu Tressarieu (F), Theo Pijper (NL), Dimitri Berge (F), Richard Hall GB), Josef Franc (CZ) und Glen Phillips (GB). Dazu haben sich Dirk Fabriek (Nl), James Shanes (GB) und der Finne Jesse Mustonen über den WM-Challenge qualifiziert.

Die Verantwortlichen der FIM für die Langbahn-Weltmeisterschaft, der Franzose Thierry Bouin und Armando Castagna aus Italien, haben dazu drei permanente Wildcards an Joonas Kylmäkorpi (FIN), Stephan Katt (D) und Chris Harris (GB) vergeben. Der in dieser Auflistung fehlende Platz 15. wird durch die jeweilige Veranstalter-Wildcard aufgefüllt.

Die drei Reserveplätze wurden von der FIM mit Michael Härtel (D), Hynek Stichauer (CZ) und Theo Di Palma (F) besetzt.

So weit, so gut. Auf den ersten Blick ist das ein starkes Fahrerfeld.

Aber Weltmeister Erik Riss hat sich noch nicht endgültig dazu geäußert, ob er im kommenden Jahr seinen Langbahn-WM-Titel verteidigen will oder ob seine Ambitionen, im Speedway weiter in die Weltspitze vorzudringen, dagegen stehen. Fährt er nicht, wäre das eine ganz große Enttäuschung zumindest für die deutschen Langbahn-Fans.

Dann sind mit dem Niederländer Dirk Fabriek und dem Neuwittenbeker Stephan Katt Piloten im Feld, die momentan noch verletzt sind und von denen man nicht genau weiß, ob und wann sie wieder fit sind. Der «Catman» ist sich da sehr sicher, dass seine schwere Sprunggelenksverletzung bis zum WM-Beginn Ende Mai 2017 ac acta gelegt sein wird. «Ich werde hart dafür trainieren», verspricht der 37-jährige Schleswig-Holsteiner. Fabriek ist da vorsichtiger: «Ich muss abwarten, ob mein Bein wieder zu 100 Prozent belastbar wird, erst dann entscheiden wir.»

Zwei prominente deutsche Fahrer fehlen. Der Olchinger Martin Smolinski will auch weiterhin seine Speedway-Karriere vorantreiben und lehnte eine mögliche permanente Wildcard schon frühzeitig wegen Terminüberschneidungen zwischen Langbahn und Speedway ab.

Jörg Tebbe kann sich vielleicht zu Recht ungerecht behandelt fühlen. Der Dohrener, seit Jahren im WM-Zirkus dabei, ist momentan außen vor. Warum Stephan Katt hier den Vorzug erhielt oder gar der Brite Chris Harris, der erst ganz wenige Langbahn-Einsätze bestritten hat, darüber wurde bisher von der FIM nichts gesagt.

Im Vergleich der WM-Bilanzen 2016 von Tebbe und Katt kommt der Emsländer besser weg. Tebbe hatte am Ende 38 Punkte auf seinem Konto und erreichte Platz 10. Noch nach dem GP in Morizes hatte er die Chance auf eine direkte Qualifikation für 2017. Leider verletzte er sich einen Tag später beim Grasbahnrennen in Berghaupten und musste zum Abschluss in Vechta zuschauen. Katt hingegen kam nur auf 16 Punkte und schloss die WM mit Platz 15 ab. Wegen seiner Verletzung konnte er allerdings die beiden letzten Grand-Prix nicht mitfahren.

Bliebe da noch Joonas Kylmäkorpi. Der vierfache Langbahn-Weltmeister steigt wieder in die WM ein, nachdem er zum Ende der Saison 2015 wegen einer Verletzung seinen Rückzug aus dieser Disziplin bekanntgegeben hatte. Der Finne mit Wohnort in Schweden wird aber eine Bereicherung im GP sein, da kann man sich sicher sein. Ihm warf man aber früher immer wieder vor, als Weltmeister bei offenen Langbahnrennen nicht präsent zu sein.

Ganz schnell ins permanente Fahrerfeld aufrücken könnte zudem Michael Härtel. Der erst 18-jährige Dingolfinger hat schon mehrfach bewiesen, zu was er auf der Langbahn fähig ist. «Wenn ich die Möglichkeit bekommen würde Grand Prix zu fahren, dann probiere ich es», sagte der Youngster schon im Vorfeld. Davon könnte auch Jörg Tebbe profitieren, der auf einen festen Reserveplatz vorrücken dürfte.

Termine Langbahn-GP 2017:

Finale 1: 25. Mai, Herxheim (D)
Finale 2: 17. Juni, La Réole (F)
Finale 3: 9. Juli, Mühldorf (D)
Finale 4: 20. August, Eenrum (NL)
Finale 5: 2. September, Morizes (F)

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