MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Vierfacher Champion: Was aus Joonas Kylmäkorpi wurde

Von Ivo Schützbach
Am 31. März 2017 verkündete mit Joonas Kylmäkorpi der nach Gerd Riss und Simon Wigg dritterfolgreichste Langbahn-Fahrer seinen Rücktritt. Heute feiert der verletzungsgeplagte Finne seinen 40. Geburtstag.

Zwischen 2006 und 2014 schloss Joonas Kylmäkorpi die Langbahn-Weltmeisterschaft siebenmal in den Top-3 ab, wurde viermal in Folge Champion. Das schaffte kein Langbahn-Fahrer vor dem heute 40-Jährigen, nach Titeln sind nur Gerd Riss (8) und Simon Wigg (5) erfolgreicher.

34 Mal fuhr Kylmäkorpi im Grand Prix ins Finale, zwölfmal siegte er, zehnmal wurde er Zweiter und fünfmal Dritter. Nach GP-Siegen sind lediglich Gerd Riss (17), Kelvin Tatum (15) und Robert Barth (13) erfolgreicher.

2015 war der Finne auf dem besten Weg, zum fünften Mal in Folge Champion zu werden. Er gewann die ersten zwei Grand Prix in Herxheim und Eenrum und lag zur Halbzeit neun Punkte vor dem späteren Vizeweltmeister Erik Riss. Dann stürzte Kylmäkorpi bei einem Ligarennen in Dänemark und stauchte sich die Bandscheiben. Die Verletzung war an sich nicht schlimm, zwang ihn aber mehrere Wochen zu pausieren, womit die Weltmeisterschaft gelaufen war. Mitte November 2015 verabschiedete sich Kylmäkorpi vom Langbahn-Sport, verdingte sich aber weiterhin als Speedway-Profi.

Im November 2016 gab der Motorrad-Weltverband FIM bekannt, dass Kylmäkorpi eine Dauer-Wildcard für den Langbahn-GP 2017 erhält und in den Sport zurückkehrt. Am 31. März 2017 dann die Hiobsbotschaft: Er erklärte verletzungsbedingt seinen Rücktritt.

«Ich brach mir damals beim Flat-Track-Training den Oberschenkel und das Becken, es war ein Horrorsturz», erzählte der Finne. «Ich hatte anschließend zwei Operationen, diese brachten aber kein zufriedenstellendes Ergebnis. Obwohl ich und ein Weltklasse-Mediziner-Team alles unternommen haben, bedeutete diese Verletzung mein Karriereende.»

Der in Andorra lebende Kylmäkorpi hat inzwischen zwei florierende Firmen: Eine kümmert sich um den Vertrieb von Snus (Oraltabak); die Marke Unic designed und fabriziert spezielle Mountainbike-Bekleidung.

Immer wieder ist er mit seinen Kumpels Leon Camier und Chaz Davies, beide als Profis in der Superbike-WM unterwegs, mit dabei. Zuletzt traf ich ihn Ende November im MotorLand Aragon in Spanien – mal wieder an Krücken gehend.

«Ich bekam ein künstliches Knie, jetzt sollte ich bald wieder hergestellt sein», schmunzelte Joonas. «Seit März 2017 konnte ich nur noch laufen, wenn ich Morphium nahm. Da wurde mir klar, dass ich ein künstliches Becken brauche. Das wurde damals gemacht, jetzt der Rest.»

Joonas Kylmäkorpis größte Erfolge:

2006 – Langbahn-Vizeweltmeister
2007 – Langbahn-Vizeweltmeister
2010 – Langbahn-Weltmeister
2011 – Langbahn-Weltmeister
2012 – Langbahn-Weltmeister
2013 – Langbahn-Weltmeister
2014 – Langbahn-WM-Dritter

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