Florian Kreuzmayr: Elende Knieschmerzen trotz OP
2019 In Lüdinghausen saß Benjamin Maier bei Florian Kreuzmayr im Beiwagen
Florian Kreuzmayr ist eigentlich ein fröhlicher, lebenslustiger und munter nach vorne schauender Mensch. Doch wenn der mittlerweile 40-jährige Seitenwagen-Pilot aus Fischbachau im schönen oberbayerischen Landkreis Miesbach an die kommende Bahnsportsaison denkt, dann kommt er schon ins Grübeln. «Ich weiß jetzt noch nicht, ob ich fahren kann, denn ich habe starke Probleme vor allem mit meinem linken Knie», sagte «Kamikaze», wie er gerne von seinen Freunden genannt wird, jetzt zu SPEEDWEEK.com.
Die vergangene Saison verlief für Kreuzmayr vom Trust Racing Team, wie er selbst meint, «durchwachsen, aber am Ende glücklich». Nachdem sich sein Stammbeifahrer Roman Grammelsberger gleich zu Beginn der Saison in Dingolfing verletzt hatte, sprang Benjamin Maier bei ihm im Boot ein.
Kurz vor der Deutschen Meisterschaft, offiziell als DMSB-Meisterschaft bezeichnet, sagte Maier seinen Einsatz bei Kreuzmayr ab und war in Pfarrkirchen Beifahrer von Reservist Sebastian Kehrer. «Das war eine schwierige Situation für mich», erinnert sich Florian Kreuzmayr, «ich habe zuerst alle möglichen Beifahrer abgeklappert, aber niemanden gefunden. Dann habe ich mich mit meiner Freundin Jasmin Staudacher besprochen, die vor acht Jahren schon mit ihrem Vater in der B-Lizenz gefahren war, und letztlich sind wir dann zusammen angetreten und Dritter geworden.»
Dass er damit aber nicht direkt für das EM-Finale 2020 in Pfarrkirchen gesetzt war, sondern die Meister Markus Venus/Markus Heiß und auch die Zweiten Markus Brandhofer/Tim Scheunemann, ärgert den Bayern auch heute noch. Kreuzmayr: «Wir mussten in jedem Vorlauf gegen Venus fahren und waren damit erwartungsgemäß nicht nur jedes Mal Zweiter, uns fehlten am Ende auch diese Punkte. Ich fand die Auslosung für die einzelnen Läufe einfach ungerecht.»
Momentan hat Kreuzmayr aber ganz andere Probleme. Nicht nur seine linke Schulter ist nach wie vor lädiert, vor allem sein linkes Knie macht ihm sehr starke Beschwerden. Eine Operation im vergangenen Oktober brachte nicht den gewünschten Erfolg. «Ich habe elende Schmerzen, da ist wohl eine Entzündung drin, die Cortison-Spritzen haben nichts genützt», so Kreuzmayr.
Jetzt hofft Kreuzmayr auf weitere ärztliche Behandlungen, hat aber auch schon angebotene Startverträge in Dingolfing und Lüdinghausen abgesagt. «Da muss ich gegenüber den Veranstaltern, die immer fair zu mir waren, ehrlich sein, denn ich weiß ja nicht, wie sich das Ganze weiterentwickelt.»
Dem ganzen Schlamassel ungeachtet, richtet Florian Kreuzmayr aber sein Motorrad wie immer vor Saisonbeginn her. «Vielleicht wird ja doch noch alles gut und wir können zumindest die Qualifikation zur Europameisterschaft fahren, das bin ich allein schon Jasmin schuldig. Maximilian Schmid und Roman Grammelsberger stehen auch wieder als mögliche Beifahrer in der Saison bereit.»