Erik Riss: Podestplatz gleich im ersten Grand Prix?
Erik Riss tut alles, um auf Speed zu kommen
Der Sohn des mehrfachen Weltmeisters Gerd Riss gab am Himmelfahrtsrennen 2012, als sein Vater vom aktiven Rennsport verabschiedet wurde, sein Debüt in der nationalen Solo-Klasse und stürmte direkt aufs Podium. Das gleiche Kunststück wiederholte Erik Riss im vergangenen Jahr an Himmelfahrt, als er im ersten Rennen mit internationaler Lizenz ebenfalls aufs Siegerpodest fuhr. Setzt er diesen Trend fort, würde er bei seinem ersten Rennen als GP-Fixstarter am 29. Mai in Herxheim wieder auf dem Podium stehen und seinen kometenhaften Aufstieg fortsetzen.
Besonders bemerkenswert ist, dass sich Riss bislang überwiegend auf Speedway-Rennen (Bahnen bis 400 Meter Länge) konzentrierte und darauf auch in der Saison 2014 sein Hauptaugenmerk legt. «Ich werde voraussichtlich nur sechs Langbahnrennen fahren. Die fünf Grands Prix sowie das offene Rennen in Scheeßel», berichtete Riss von seiner Saisonplanung 2014.
Besagtes Rennen in Scheeßel nutzte Riss als Vorbereitung und Test für den Grand Prix in Herxheim, dominierte dort das Geschehen und unterstrich seine gute Form. Die weiteren Rennen der Saison 2014 werden alle auf der Speedwaybahn sein, wo er in den deutschen Ligen für die Landshuter Devils (1. Speedway-Bundesliga), die Herxheim Drifters (2. Liga) sowie in Polen für KSM Krosno unterwegs ist. Zu den Ligarennen kommen noch die Rennen der nationalen und internationalen U21-Wettbewerbe.
Die Rennen auf der Langbahn sind somit für den 18-Jährigen im Rennkalender nur eine Randerscheinung, umso stärker sind seine bisherigen Leistungen einzuschätzen. Mit Rang 2 in der Deutschen Meisterschaft 2012 ließ der Bad Wurzacher mächtig aufhorchen, 2013 wurde die Qualifikation für den Langbahn-GP 2014 mit Siegen in der Qualifikationsrunde in Marienbad und beim Challenge in Mühldorf souverän gemeistert.
Macht es Erik Riss wie einst Martin Smolinski?
Sein erster Auftritt im Grand Prix, 2013 mit einer Tages-Wildcard in Vechta, lief nicht nach Plan. Im harten WM-Geschäft schaffte Riss vier Punkte und landete im hinteren Bereich des Feldes. Ähnlich erging es in der Vergangenheit dem Olchinger Martin Smolinski, der spektakulär in die Langbahnszene durchstartete und nach einem verkorksten Auftritt mit einer Wildcard seinen ersten Grand Prix als permanenter Fahrer in Marienbad gewann.
Er könnte Riss als Vorbild dienen. «Man könnte das so sehen. In gewissem Maße kann man ihn auch generell als Vorbild nehmen, denn er zieht sein Ding durch obwohl es genug Leute gibt, die mit ihm ein Problem haben. Doch das stört ihn nicht, denn das ist der Weg um erfolgreich zu sein.»
Dass der erste Grand Prix ausgerechnet auf der Bahn seines Heimatvereins vor großem Publikum an Himmelfahrt ausgetragen wird, freut den Schwaben: «Herxheim ist für mich quasi eine Heimstrecke und es werden viele Freunde und auch Sponsoren da sein. Zudem bin ich in Herxheim im Club und fühle mich auch jedes Mal wohl, wenn ich dort ein Rennen fahren darf.»
Besondere Nervosität vor dem Duell mit den besten Sandbahnfahrern der Welt kommt bei Erik Riss vor dem Rennen nicht auf: «Nervös bin ich nicht, ganz im Gegenteil. Ich bin ganz entspannt und lasse das auf mich zukommen. Ich freue mich riesig auf das Rennen und bin auf mich und meine Leistung fokussiert.»