Herxheim-Sieger Joonas Kylmäkorpi will Titel zurück
Vizeweltmeister 2006 und 2007, Weltmeister 2010 bis 2013: Die Statistik von Joonas Kylmäkorpi ist beeindruckend. In der ewigen Bestenliste ist der Finne hinter Gerd Riss (8 Titel) und Simon Wigg (5) die Nummer 3, gemeinsam mit Robert Barth und Karl Maier.
In Herxheim zog der 35-Jährige als Zweitbester ins Finale ein, dieses gewann er. Mit 22 Punkten ist er auch WM-Leader, SPEEDWEEK.com sprach mit ihm.
Letztes Jahr hast du über dein Material geklagt, jetzt hast du alles neu?
Wir haben zwei neue Motorräder aufgebaut, einige der Teile sind von den Bikes, mit denen ich meine Titel gewann. Ich habe neue Stuha-Rahmen, alles funktioniert gut.
Im Training bist du mit einem Motor von Tuner Robert Barth Bestzeit gefahren. Wie kam es dazu?
Ich hatte ein drittes Motorrad von Klaus-Peter Gerdemann, da war der Motor drin. Er fühlte sich gut an, Barth brauchte ihn dann aber für Dimitri Bergé fürs Rennen. Der ursprüngliche Plan war, dass ich das dritte Bike als Ersatzmaschine habe.
Du hattest keinen Ärger mit deinem Tuner Marcel Gerhard, weil du Material von einem anderen probiert hast?
Nein. Marcel weiß, dass er die besten Langbahn-Motoren macht, das haben wir im Rennen gezeigt. Ich fuhr schnelle Zeiten.
Was sagst du zu den Podestplätzen von Bergé und Härtel? Sie sind nur halb so alt wie du.
Zusammen sind sie ein Jahr älter als ich, sie sind die Zukunft des Sports. Das ist fantastisch. Es ist super zu sehen, dass junge Fahrer vorne fahren. Die Bedingungen in Herxheim waren hart, die Bahn hatte viel Grip. Dass sie dort so stark fuhren, ist eindrucksvoll.
Hat deine neue Startnummer 610 eine spezielle Bedeutung?
Das ist der Name meines Sohnes, er heißt Sixten.
Bislang bist du unter finnischer Flagge gefahren, jetzt unter schwedischer. Welchen Pass hast du?
Ich habe beide.
Du fährst weiterhin mit schwedischer Lizenz wegen der Ligaregeln in Schweden?
In der Liga müssen pro Team drei Schweden fahren. Ich habe zwei Pässe, bin in Schweden geboren und lebte den größten Teil meines Lebens in Schweden. Aber meine Eltern sind Finnen. Ich habe beide Nationalitäten in mir, nichts fühlt sich falsch an. Ich gebe immer mein Bestes, egal unter welcher Flagge.
Schweden hat dich in der Aufstellung für den Speedway-World-Cup. Siehst du eine Chance, dass du für Event 1 in Polen ins Vierer-Aufgebot kommst?
Im Moment ist in der schwedischen Liga nur Antonio Lindbäck besser, in der polnischen Liga bin ich besser als er und alle anderen. Ich wäre überrascht, wenn ich nicht im Team bin.