Martin Smolinski: «Ich will den Titel, ganz einfach»
Martin Smolinski ist sich sicher: «Wir gewinnen das Ding»
Es wird ein heißes Wochenende für Martin Smolinski. Am Samstag misst sich der 32-jährige Olchinger mit den besten der Welt beim Speedway Grand Prix in Stockholm. Am Sonntag geht es dann bei der Langbahn-Team-WM im niederländischen Roden um alles oder nichts. Nach 2010, 2011 und 2016 steht Smolinski zum vierten Mal im deutschen Aufgebot.
«Ich bin sicher, Martin wird mitziehen und sich engagieren», sagt DMSB-Teammanager Josef Hukelmann. Und weiter: «Er ist eine feste Größe und mit einer der erfahrensten Fahrer, die es gibt.» Auf der Langbahn war Smolinski 2017 aufgrund seiner Konzentration auf den Speedwaysport nicht so häufig unterwegs. Dort aber, wo er war, sorgte er für Furore.
In Mühldorf zum Beispiel, wo er als Wildcardpilot beim WM-Finale Nummer 3 den Sieg praktisch vor Augen hatte und in der letzten Kurve mit technischen Problemen ausfiel. Beim Grasbahnrennen in Willing musste er sich dem Niederländer Romano Hummel beugen und wurde erstmals Zweiter.
Dafür war Smolinski, einen Tag nach dem Grand Prix in Teterow, auf der Langbahn in Pfarrkirchen eine Bank. Nur ein Punkt fehlte dem Gewinner des Preises der Stadt Pfarrkirchen zum Maximum. Die technischen Probleme, die Smolinski auf der kurzen wie auf der langen Bahn durch die Saison begleiteten, habe er inzwischen im Griff: «Das ist behoben. Ich bin da guter Dinge.»
Den Sturz in Cloppenburg am vergangenen Wochenende und die damit verbundene Gehirnerschütterung hat Smolinski nach eigenem Bekunden ebenfalls gut überstanden: «Ich fühle mich wohl.» Zum «Schonen» fährt der Olchinger in jedem Fall weder nach Stockholm noch nach Roden.
«Ich will den Titel, ganz einfach», antwortet er auf die Frage, wie hoch der Hammer der eigenen Erwartung hängt. Die Konkurrenz interessiere ihn nicht: «Wir gewinnen das Ding!» Dazu wolle und werde er seinen Teil beitragen, auf und neben der Bahn und unterstützend zu Kapitän Michael Härtel. So hat Smolinski sich beispielsweise um das neue Nationalmannschafts-Outfit gekümmert.
Neben den beiden Bayern werden die beiden «Nordlichter» Stephan Katt und Lukas Fienhage das Ihrige tun, um gegen die Briten, Franzosen, Finnen, Niederländer, Tschechen und Schweden zu bestehen. Titelverteidiger auf der Sandbahn in Roden, die auch als «längere Speedwaybahn» betrachtet werden kann, sind die Hausherren aus den Niederlanden.
Im noch «jungen» Wettbewerb Langbahn-Team-Weltmeisterschaft führt Deutschland die Statistik der Titel mit sieben Gold- und zwei Silbermedaillen deutlich an. 2013 ging das «Team Germany» das bislang einzige Mal leer aus und kehrte ohne Medaille zurück.
Überhaupt sind die Nationen in den vergangenen Jahren deutlich enger zusammengerückt. Nach der bis dato letzten «deutschen» Weltmeisterschaft im Jahre 2014 trug sich im Jahr darauf erstmals Großbritannien als Titelträger in die Geschichte des seit 2007 bestehenden FIM-Prädikates ein.