Michael Härtel (17): Frischer Wind im deutschen Team
Michael Härtel ist eines der größten deutschen Talente
Er kam, sah und siegte (fast): Michael Härtel ist spätestens seit Herxheim, seit seinem WM-Wildcard-Einsatz und Platz 3 unter den 15 besten Langbahn-Piloten der Welt, für die Nationalmannschaft gesetzt. Für den erst 17-Jährigen aus Dingolfing ist es nach eigener Aussage «eine große Ehre», die schwarz-rot-goldenen Farben in nächster Nachbarschaft seines Wohnortes vertreten zu dürfen.
Es läuft. Und wie es läuft: 15 Rennen hat Michael Härtel in dieser Saison bereits bestritten: «Beim Zweitliga-Rennen in Wittstock habe ich mit 15 Punkten Maximum geschrieben, und das, obwohl ich vier Mal gegen den Deutschen Meister Kai Huckenbeck gefahren bin.» Auch sonst ist Michael Härtel mit sich und der motorsportlichen Welt zufrieden: «Meine Starts passen wieder, auch in der ersten Bundesliga.»
Mehr als die Hälfte seines Lebens ist Michael Härtel auf zwei Rädern unterwegs. Von Beginn an konzentrierte er sich stark auf die kürzere Speedwaybahn, auf der die Konkurrenz groß und Durchsetzungsvermögen gefragt ist. «Das wird vorerst auch so bleiben», sagt Härtel, der dennoch den dritten Platz beim Langbahn-Grand-Prix in Herxheim als seinen größten Erfolg bezeichnet. Und: «Darüber nachdenkt», ob er 2016 nicht «zumindest die Quali zur Langbahn-WM» bestreiten soll oder will.
«Wer Speedway fahren kann, kann es auch auf der Langbahn», ist Härtel überzeugt. Was die Team-WM betrifft, setzt er vor allem auf seine Erfahrungen im Speedway-Bundesliga-Team der AC Landshut Devils: «Ich glaube, das lässt sich gut vergleichen, auch wenn die Langbahn aufgrund der Technik und der höheren Geschwindigkeit nochmals etwas anderes ist.» Härtels Ziel ist dennoch klar definiert: «Ich will mein Bestes geben, die Motorräder sind vorbereitet.»
Die Kombination mit den beiden erfahrenen Piloten Jörg Tebbe und Stephan Katt sowie ihm und dem 19-jährigen Langbahn-Weltmeister Erik Riss hält er «für ideal»: «Schön, dass DMSB-Teammanager Josef Hukelmann da frischen Wind reinbringt.»
Das deutsche Quartett wird sich am Sonntag mit den Nationen aus Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Tschechien und Finnland auseinandersetzen müssen. Härtel: «Wie groß die Chancen auf Gold für uns sind, ist schwierig zu sagen. Man sollte auf alle Fälle keine Nation unterschätzen.»
Härtel, der derzeit eine Ausbildung zum Industriemechaniker absolviert und parallel dazu noch an seinem Fachabitur bastelt, will jedenfalls seinen Teil zum Erfolg beitragen und leisten: «Die Bahn in Mühldorf passt und gefällt mir sehr. Und Langbahn zu fahren ist zu hundert Prozent genauso schön wie Speedway.» Die Chance auf Edelmetall ist jedenfalls groß. Im besten Fall glitzert sie golden.