Smolinski: «Dann muss er früher aufstehen!»
Martin Smolinski liess sich nicht einschüchtern
Startversuche unter roter Flagge – von Schiedsrichtern nicht gerne gesehen. Schon gar nicht bei WM-Läufen. Wheelies unter Rot ebenfalls nicht. Während die Fans von [*Person Martin Smolinski*] in Forssa begeistert waren, lies Referee Thierry Bouin die Muskeln spielen und schloss den Bayer vom Startbandtraining aus. Was diesem allerdings herzlich egal war. Er gewann im späteren Rennen trotzdem alle sechs Läufe.
In der Fahrerbesprechung nutzte Smolinski dann die Gelegenheit, um dem Franzosen mal richtig die Meinung zu sagen. Klug schickte er eine Entschuldigung für sein Fehlverhalten voraus, bevor er zum Gegenangriff überging.
Der Grund für den Unmut des 25-Jährigen: Die Innenbegrenzung der Sandbahn war nur durch einen weissen Strich gekennzeichnet, manch ein Fahrer nutzte am Kurvenausgang die Abkürzung. Vom Schiedsrichter war das nicht zu sehen. Die Fahrer wiesen Bouin vor dem Training darauf hin – passiert ist natürlich nichts.
Als ihn Smolinski dann vor allen Fahrern und Offiziellen fragte, warum nichts passierte, bekam er als Antwort, es wäre nicht mehr genügend Zeit gewesen. Antwort Smolinski: «Dann musst du eben früher aufstehen!»
Was manch einer als fehlenden Respekt interpretierte, war in Wirklichkeit nur das, was ohnehin alle dachten.
«Jede Woche habe ich auf Langbahnrennen solche Diskussionen», hielt Smolinski fest. «Von uns Fahrern wird erwartet, dass wir uns an die Regeln halten und einen perfekten Job erledigen. Genau das Gleiche erwarte ich von den Offiziellen. Es kann nicht sein, dass auf einmal nach dem Training neue Innenbegrenzungen gezogen und so die Bahn verändert wird. Nur, weil dem Herrn Schiedsrichter bei der Bahnbegehung vor dem Training nicht auffällt, was er zu tun hat. Und er wurde ja mehrfach darauf hingewiesen. Mir ist es egal, wenn ich mich mit so einem anlege. Ich sage immer meine ehrliche Meinung und stehe dann auch dazu!»