Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Richard Speiser: «Jetzt wird’s ernst!»

Von Susi Weber
Richard Speiser hat sich viel vorgenommen.

Richard Speiser hat sich viel vorgenommen.

Am Freitag die Quali für die Grasbahn-EM, am Sonntag die Langbahn-Team-WM und gute Chancen auf weiteres, goldenes Edelmetall: Für Speiser geht die Saison in die heisse Phase.

In der Einzel-WM liegt der 24-jährige Börwanger vor den beiden entscheidenden Grands Prix auf Rang 2. Die Nominierung für die Team-Weltmeisterschaft steht. Dass der derzeit beste Deutsche in der Langbahn-Einzelweltmeisterschaft im deutschen Nationalteam mit dabei ist, daran hatten nur wenig Zweifel. «Trotzdem freue ich mich sehr darüber», sagt Speiser:«Es ist einfach so, dass die deutsche Spitze sehr eng beieinander ist. Da ist man auch als aktueller WM-Zweiter nicht zwingend im Team.»

Team-Chef Josef Hukelmann aber hält grosse Stücke auf den jungen Börwanger: «Richard Speiser hat sich unheimlich gut entwickelt, und er hält auch dem mentalen Druck stand. Er ist ein cleverer Bursche, sehr überlegt, und weiss genau, was er macht.»

Die Team-Weltmeisterschaft ist ein noch junges Kind des Motorsportweltverbandes FIM. Böse Zungen behaupten, sie sei geradezu erschaffen für die Langbahn-Nation Deutschland. Viermal ging die Mannschafts-Weltmeisterschaft bislang über die Bühne. Viermal stand das deutsche Team am Ende ganz oben. 2009 und 2010 war Speiser bereits Teil des Nationalmannschafts-Quartetts. 2010 gehörte er zu den Punktegaranten auf dem Weg zum Titel.

Nach 2008 wird die Langbahn-Team-WM zum zweiten Mal auf deutschem Boden ausgetragen und dieses Mal auf dem 1000-Meter-Oval im niedersächsischen Scheessel. Speiser: «Dort war im vergangenen Jahr die Deutsche Meisterschaft, bei der ich als Fünfter etwas enttäuscht war. Inzwischen komme ich aber auch auf den langen Bahnen sehr gut zurecht und bin zuversichtlich, was die Team-WM betrifft.»

Letzteres können der aktuelle WM-Zweite und seine Mitstreiter Stephan Katt (Neuwittenbek), Jörg Tebbe (Dohren) und Martin Smolinski (Olching) auch sein, wenngleich Speiser weiss, dass am Ende auch Glück zum Titelgewinn gehört: «Das liegt am Regelwerk der Weltmeisterschaft, das eine Entscheidung im Lauf der beiden punktbesten Teams und damit einem einzigen Rennen vorsieht. Da muss wirklich alles passen.»

Gepasst hat bei Richard Speiser 2011 vieles. Als einziger Pilot im Einzel-WM-Fahrerfeld war er bei den bereits ausgetragenen vier Grands Prix stets unter den besten sechs und punktete konstant. 75 WM Punkte bedeuten Platz 2 - und einen Fünf-Punkte-Rückstand auf Weltmeister und WM-Leader Joonas Kylmäkorpi (Finnland).

Grand Prix Nummer 5 im niederländischen Groningen musste wetterbedingt abgesagt werden. Speiser: «Mit Vechta und Morizes kommen jetzt zwei Bahnen, die mir liegen. Es wäre ein Traum, nach dem dritten WM-Gesamtrang 2010 nun in diesem Jahr noch etwas nachsetzen zu können.»

Noch bevor in den beiden Langbahn-Wettbewerben Entscheidungen anstehen, muss sich der Grasbahn-Vizeeuropameister des Jahres 2008 allerdings erst einmal in der Qualifikationsrunde der Grasbahn-EM durchsetzen. «Weiterkommen Pflicht» lautet dabei am 19. August in Hertingen sein Motto: «Jetzt wird’s also ernst. Ich hoffe, dass der Ernst für mich aber auch eine Portion Erfolg bereithält.»

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