«Es sollte noch einen Platz nach oben gehen»
Richard Speiser ist motiviert
Richard Speiser startet am Vatertag beim Klassiker in Herxheim. Wir haben mit ihm gesprochen.
Richard, noch gut drei Wochen, dann startet die WM mit dem Grand Prix im finnischen Forssa. Wie sind die Erwartungen?
Speiser: Natürlich denken alle, jetzt muss das Ziel Weltmeister heissen. So einfach wird das aber nicht. Die Konkurrenz ist stark – und sicher über die Wintermonate auch nicht untätig gewesen. Andererseits: In der WM muss es gegenüber dem Vorjahr ja nur noch einen Platz nach oben gehen. Dafür muss aber über eine komplette Saison hinweg wirklich alles passen und auch das Glück auf meiner Seite sein. Es gibt neben der WM auch andere Erwartungen und Ziele für mich: Es gilt, sich bei Rennen wie beispielsweise dem Langbahn-Klassiker am Vatertag in Herxheim gut zu präsentieren. Auch bei der Deutschen Meisterschaft will ich möglichst weit vorne landen. Und dann ist auch eine Erwartung, möglichst unverletzt und unfallfrei durch die Saison zu kommen.
Letzteres scheint auch in diesem Jahr ein schwieriges Unterfangen zu sein?
Richtig. Beim Sandbahnklassiker in Dingolfing, den ich als Sieger beendete, habe ich mir sämtliche Bänder in der Schulter abgerissen. Die Verletzung hat mir eine zweiwöchige Pause beschert. Inzwischen ist sie aber wieder auskuriert.
Man hat dich 2012 auch schon bei einigen Rennen auf der kürzeren Speedwaybahn erlebt. Wie lief es dort?
Für meine Verhältnisse sehr gut. Ich konnte 2011 nur vier Speedway-Rennen auf der Kurzbahn bestreiten. Die wirklichen Profis schaffen etwa 100 oder mehr. Für 2012 habe ich mir vorgenommen, auch wieder etwas mehr im Speedwaysport unterwegs zu sein. Mit einem achten, einem fünften und einem dritten Platz bei Einzelrennen und einem Sieg mit meinem Speedwayverein AC Landshut in der ersten Liga ist dies bereits recht erfolgreich geglückt. Gleichzeitig war ich Kapitän der Young Devils Landshut in der zweiten Bundesliga, in der wir das erste Rennen ebenfalls für uns entscheiden konnten.
Ihr Heimatverein, der AMC Memmingen, veranstaltet am 12. August sein Grasbahnrennen. Werden die Fans mit dir rechnen können?
Das hoffe ich doch sehr. Es ist mir ein echtes Anliegen, bei Veranstaltungen vor der Haustüre dabei zu sein. Und sicher wird den Fans das Duell zwischen Martin Smolinski und mir vor zwei Jahren noch in guter Erinnerung sein. Natürlich will ich in Memmingen fahren. Und möglichst auch gewinnen. Bis zu diesem Zeitpunkt werden in der WM auch schon vier von sechs Grand Prix gefahren sein.
Wen betrachtest du ganz generell als deine härtesten Gegner?
Sicherlich Weltmeister Joonas Kylmäkorpi, der auch 2012 wieder ein ganz heisser Kandidat auf den WM-Titel sein dürfte. Generell sind aber auch meine deutschen WM-Konkurrenten immer eine Bank, die es erst einmal zu schlagen gilt. Nicht umsonst ist Deutschland mit sechs von 18 WM-Fahrern die Langbahnnation Nummer ein. Der Deutsche Meistertitel nahezu ähnlich schwierig zu holen wie die WM.