Savadori (Gresini) «MotoE komplett anders zu fahren»
Lorenzo Savadori bei den ersten MotoE-Testfahrten
Lorenzo Savadori ist einer von 18 Fahrern, die in der ersten MotoE-Weltcup-Saison der Geschichte an den Start gehen werden. Er kam an der Seite von Matteo Ferrari beim Trentino Gresini MotoE-Team unter, nachdem er in der Superbike-WM – zumindest bisher – keinen Platz mehr fand.
«Es freut mich, dass ich mich mit Fausto Gresini einigen konnte. Sein Team ist gut vorbereitet und sehr professionell. Für mich war es auch schön, in ein Fahrerlager zurückzukehren, in dem ich als Fahrer seit 2010 nicht mehr zu sehen war. Das war ein gutes Gefühl. Die Motorrad-WM ist mein nächstes Abenteuer – ich bin sehr neugierig und voll Enthusiasmus, meinen Job anzugehen», zeigte er sich im Interview mit «GPone.com» positiv gestimmt.
Bei den Testfahrten in Jerez (23. bis 25. November), konnten die MotoE-Fahrer erste Eindrücke von ihrem zukünftigen Arbeitsgerät sammeln. Salvadori landete in der kombinierten Zeitenliste nach drei Tagen auf Rang 13, sein Rückstand auf die Bestzeit von Bradley Smith betrug 2,424 sec.
«Das MotoE-Bike ist eine absolute Neuheit, für mich und meine Gegner. In Jerez musste ich mir die Energica noch mit meinen Teamkollegen Matteo Ferrari teilen. Ich konnten in den wenigen Runden sehen, dass die Ego komplett anders ist als die Motorräder mit Verbrennungsmotor», berichtete Savadori über das Einheitsmotorrad Energica Ego Corsa, das stattliche 260 kg auf die Waage bringt.
«Es gibt viele technische und dynamische Merkmale, die sich bei einem MotoE-Bike unterscheiden, aber die Leistungsentfaltung gefiel mir – und es macht auf der Strecke Spaß. Trotzdem fand ich das Motorrad ziemlich schwer: Die vielen Kilogramm machen sich während der Fahrt bemerkbar. Wir haben erst einen Test absolviert, bei den kommenden Testfahrten im März sollten wir mehr verstehen. Bis jetzt weiß ich, dass das MotoE-Bike komplett anders gefahren werden muss, als es bei meinen bisherigen Motorrädern der Fall war», ist sich der Gresini-Fahrer sicher.
«Ich habe erst einige wenige Runden abgespult, aber ich glaube, dass es für einen Fahrer auf dem MotoE-Bike schwierig ist, den Unterschied zu machen. Es ist aber noch früh, um ein endgültiges Urteil abzugeben. Im März werde ich das Motorrad haben, mit dem ich die gesamte Meisterschaft fahren werde – mit auf mich abgestimmten Set-up und Sitzposition. Unter anderem müssen wir auch verstehen, wie und wie viel wir die Batterie verwenden können. Wir werden es sehen», fügte er hinzu. Vom 13. bis 15. März und vom 23. bis 15. April wird in Jerez wieder getestet, bevor am 5. Mai – ebenfalls in Jerez – das erste von fünf GP-Wochenenden für den neuen «FIM Enel MotoE World Cup» ansteht.
Savadori gewann 2015 die Superstock-1000-EM und wurde daraufhin von Aprilia in die Superbike-WM befördert: 2016 fuhr er im Team IodaRacing, die letzten zwei Jahre im Milwaukee-Aprilia-Werksteam – nach dem Rückzug von Aprilia musste sich der Italiener auch außerhalb der seriennahen Weltmeisterschaft auf Jobsuche begeben.
«Mir Gresini fanden wir eine Einigung: Wir wissen beide, dass ich an den fünf MotoE-Rennen teilnehmen werde, aber an den freien Wochenenden könnte – und möchte ich – in der Superbike-WM antreten», unterstrich der 25-Jährige.
«Ich bin auf der Suche nach einem guten Motorrad für die nächste Saison – mit nur 18 Fixstartern glaube ich, dass [in der Superbike-WM] auch für mich Platz ist. Ich habe mich als Fahrer konstant verbessert, ich bin jung und ich kann ein Wörtchen mitreden, wie ich in der Superstock-Klasse gezeigt habe. 2019 sind drei Läufe pro Meeting vorgesehen: Es wir interessant zu sehen, wie sich das Publikum und die Fahrer an die neue Regel anpassen.»