Schrötters Crew-Chief: «Fahrer hat größten Einfluss»
«In der Moto2-Klasse reden wir viel, aber es geht nur um ein paar Änderungen an der Suspension und um Benzin nachfüllen. In der Moto2-Klasse musst du in der Theorie nur schnell sein, aber es gibt nicht wirklich etwas, das getestet werden muss», erklärte MotoGP-Rookie Sam Lowes kürzlich in einem Interview.
Ist das wirklich der Fall? «Das war bei ihm vielleicht so», lachte Patrick Mellauner, der als Crew-Chief für Marcel Schrötter bei Dynavolt Intact GP zuständig ist. «Unsere Öhnlins-Leute sagten zu mir, dass in der Moto2-Klasse an den Federelementen mehr gearbeitet wird als in der MotoGP-Klasse. Zudem haben wir immer viel Arbeit an der Geometrie. Das ist wichtige Arbeit. Im Winter muss man in dieser Hinsicht eine Basis finden. Wenn man sie hat, dann sollte man daran nicht mehr zu viel ändern. Erst dann kann sich der Fahrer mit dem Motorrad richtig vertraut machen. Danach arbeitet man eher an der Federung und der Länge der Schwingen, aber ideal ist es, wenn man während der Saison bei der Geometrie keine Sprünge machen muss.»
«In der Moto2-Klasse hat der Fahrer einen größeren Einfluss. Entscheidend sind schon die Fahrer und auch die Federelemente. Reifen und Motoren sind gleich. Beim letzten Jerez-Test hat Marcel schon noch etwas gefehlt. Wir müssen nochmal richtig in Schwung kommen und dann weitergehen», meint Mellauner. «Die Steigerung von Marcel war beim letzten Test etwas zu klein, daran wollen wir diesmal arbeiten.»
Neben Schrötter erlebte auch Dominique Aegerter mit der Suter das Problem, dass er auf neuen Reifen nicht schneller unterwegs war als auf gebrauchten. Liegt das an der Suter? «Vielleicht, wir haben hinten ziemlich guten Grip mit gebrauchten Reifen und nicht unbedingt mit den neuen. Einen so großen Zeitunterschied zwischen alten und neuen Reifen wie mit der Kalex gibt es bei uns im Moment nicht. Dafür ist die Konstanz besser», betont Mellauner.
Schrötters Teamkollege Sandro Cortese weiß: «Wir haben auch noch viel Arbeit vor uns. Wir waren beim letzten Test noch nicht ganz vorne dabei. Es gibt noch ein paar Dinge, die wir ausprobieren und aussortieren müssen. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir diese drei Tage bei wunderschönem Wetter sehr gut nutzen können. Wir haben dieselben Komponenten zur Verfügung wie beim letzten Test, müssen jetzt aber noch schauen, wo wir uns verbessern können. Es geht um Arbeit an der Geometrie und die Gewichtsverteilung.»