Katar-GP: Ab jetzt sind Regenreifen überall Pflicht
Regen in Losail – aber Dunlop wollte keine passenden Reifen bringen
Am Wochenende vom dem Katar-GP fand von 17. bis 19. März auf dem Losail International Circuit an drei Abenden der letzte IRTA-Test für die Klassen Moto3 und Moto2 statt.
An diesem Freitag und Samstag mussten jedoch einige Sessions wegen Regen, Wind und Gewitter abgesagt werden.
Moto3- und Moto2-Alleinausrüster Dunlop hatte gar keine Regenreifen in die Wüste mitgebracht.
Simon Betney, Key Account Manager von Dunlop Motorsport Europe, sagte bei diesem IRTA-Test (Moto2 und Moto3) noch, man werde erst für 2018 Regenreifen zum Losail International Circuit bringen.
Doch wegen des miserablen Wetterberichts für das GP-Weekend machte GP-Promoter Dorna den Briten Beine.
Denn die Race Direction malte sich in den Tagen vor dem Grand Prix aus, dass man sich über eine Verlegung des Grand Pix auf den Sonntagnachmittag Gedanken machen müsse. Bei nasser Fahrbahn, so die Überlegung, sollte man zumindest bei Tageslicht fahren können.
Aber dazu brachte man dringend Regenreifen.
MotoGP-Reifenlieferant Michelin machte kein langes Federlesen und schickte kurzfristig genügend Regenreifen per Luftfracht von Frankreich nach Doha.
Dunlop-Manager Simon Betney sträubte sich wegen der hohen Kosten gegen eine Anlieferung von Regenpneus. Er verwies darauf, dass die Reifen für Katar, Argentinien und Texas bereits im Januar auf dem Seeweg verfrachtet worden waren. Damals habe niemand mit einem Regenrennen in Doha rechnen können, liess er gegenüber der Dorna und IRTA durchblicken.
Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta machte den Dunlop-Leuten nach dem Wochenende vom 18./19. März klar, dass man eventuell bei Tageslicht im Nassen fahren werde und dass dann Dunlop weltweit blamiert werde, wenn die Fahrer der Klassen Moto3 und Moto2 ohne Regenreifen dastünden – während die MotoGP-Fahrer brav mit ihren Michelin-Regenreifen ausrückten.
Dunlop zeigte sich aber nicht bereit, die zusätzlichen Frachtkosten für die Regenreifen zu übernehmen. Sie beliefen sich auf 60.000 Euro.
Schliesslich übernahm die Dorna die Frachtkosten von 60.000 Euro.
Das wird aber kein zweites Mal vorkommen.
«Ab jetzt wird den Reifenherstellern zwingend vorgeschrieben, bei allen Grand Prix Regenreifen für alle Fahrer dabei zu haben», erklärte Carmelo Ezpeleta gegenüber SPEEDWEEK.com.