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Tarran Mackenzie ersetzt Kent beim Kiefer-Team

Von Günther Wiesinger
Das Team Kiefer Racing versuchte allerlei Ablenkungsmanöver, aber jetzt zeichnet sich ab: Der 21-jährige Brite Tarran Mackenzie wird bereits in Le Mans als Danny-Kent-Ersatz antreten.

Markus Reiterberger, Ricky Cardús, Julián Simón und Anthony West – das waren die Fahrernamen, die Stefan Kiefer beim Jerez-GP als Ersatz für den abgesprungenen Danny Kent ins Gespräch brachte.

Aber das waren in erster Linie Ablenkungsmanöver, denn das Selektions-Komitee ließ Kiefer klipp und klar wissen: «Wir wollen in der Moto2 keinen weiteren Spanier.»

Und Markus Reiterberger hat bekanntlich beim BMW-Team von Werner Daemen für die IDM Superbike unterschrieben, die Moto2-WM im Nebenjob, das ginge nicht, es gibt bereits im August Terminüberschneidungen.

Außerdem hat Reiterberger bisher erst ein Moto2-Rennen bestritten – 2012 mit einer Wildcard im Team Presto Guide auf einer MZ auf dem Sachsenring. «Reiti» landete auf Platz 25.

Cardús kam außerdem wegen seines KTM-Testfahrerjobs nie ernsthaft in Frage, Julián Simón will richtig Geld, deshalb hat er das Supersport-WM-Angebot von MV Agusta abgelehnt.

Jetzt ist ein ernsthafter Kandidat für die Kent-Nachfolge bekannt geworden: Niall Mackenzies Sohn Tarran, der 2016 Britischer Supersport Champion war und diese Serie auch 2017 überlegen anführt.

Der 21-jährige Tarran hat eine Gemeinsamkeit mit Reiterberger – beide kommen aus dem Red Bull Rookies-Cup.

Danny Kent, Moto3-Weltmeister 2015, lief bei Kiefer Racing nach dem Warm-up in Texas davon. Federico Fuligni ersetzte ihn in Jerez, ein permanenter Ersatz wurde inzwischen fieberhaft gesucht, auch Anthony West war ein Thema, er fuhr bei Kiefer schon die 250er-WM. Dazu gab es Kontakte zu einem italienischen Supersport-Fahrer.

Tarrans Vater Niall Mackenzie ist kein Unbekannter. Der Schotte bestritt die 250er- und 500er-WM, er war in der Königsklasse bei Kanemoto-Honda, bei Marlboro-Yamaha-Agostini, Lucky Strike Suzuki und mit einer privaten ROC-Yamaha unterwegs. Er erkämpfte zwischen 1987 und 1993 sieben 500-ccm-GP-Podestplätze – es waren immer dritte Plätze. Bestes Gesamtergebnis: WM-Vierter 1990 auf Suzuki, insgesamt sieben Mal beendete Niall die 500er-WM unter den Top-Ten der Gesamtwertung.

Niall Mackenzie war als Riding Coach und TV-Kommentator für den Red Bull Rookies-Cup, den auch sein zweiter Sohn Taylor bestritten hat, in Jerez. Er verhandelte dort mit Kiefer Racing und Eskil Suter sowie Suter-CEO Maurizio Bäumle.

Gemäß den Informationen von SPEEDWEEK.com wird in den nächsten Tagen bekannt gegeben, dass Tarran Mackenzie seinen Vertrag mit dem McAMS-Yamaha-Team in Großbritannien auflöst und bei Kiefer Racing unterschreibt. Er soll bereits beim Le-Mans-GP (19. bis 21. Mai) auf die Suter MMX2 steigen.

Tarran ist großartig in Form: Er führt in der British Supersport Championship 2017 mit 40 Punkten Vorsprung, er hat bei den ersten drei Meetings alle sechs Rennen gewonnen.

Momentan wird noch darüber verhandelt, zu welchen Bedingungen Tarran Mackenzie aus dem Vertrag bei McAMS Yamaha aussteigen kann.

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