Franco Morbidelli: «Druck nichts Besonderes für mich»
Weltmeister Franco Morbidelli
Bereits vor dem Beginn des Moto2-Rennens in Sepang stand Franco Morbidelli als Weltmeister fest, da Tom Lüthi nicht antreten konnte. Morbidelli durfte seinen Titel in Sepang als Dritter auf dem Podest feiern. Er holte insgesamt acht Siege in 16 Rennen und dazu zwei dritte Plätze. Der 22-Jährige sorgte für den ersten Moto2-Titelgewinn bei Marc VDS seit Tito Rabat 2014.
Wie ist deine Dominanz 2017 zu erklären? Warst du der Fahrer, der am besten mit dem Druck umgehen konnte? «Ich fahre Rennen seit ich sieben Jahre alt bin. Seit diesem Zeitpunkt muss ich mit Druck umgehen. Seit damals kämpfte ich um Titel. Das ist mein Leben. Damit lernte ich also umzugehen, seit ich ein kleines Kind bin. Dieser Titel ist genauso wichtig wie damals, als ich sieben Jahre alt war und die Italienische Minimoto-Meisterschaft gewinnen wollte. Es ist für mich als Kind und jetzt dieselbe Angelegenheit, wenn es um einen Titelgewinn geht. Ich kenne den Druck. Das ist für mich nichts Besonderes.»
«Da ich Rennfahrer werden wollte, begann ich früh mit Minimoto. Dann kam der Wechsel auf eine 125-ccm-Maschine, aber als es Zeit war, in die Spanische Meisterschaft zu wechseln, fehlte uns das Geld», erinnert sich Morbidelli an seine Anfänge. «Darum mussten wir einen anderen Weg einschlagen. Ich wechselte auf Stock-600-ccm-Maschinen, was viel günstiger war. In Italien begann ich damit, bevor ich in die Europameisterschaft kam und sie gewann. So erhielt ich die Chance, in die Moto2-WM aufzusteigen. Das war ein großer Schritt, der uns Angst machte. Aber am Ende wurde alles gut.»
Beim Malaysia-GP nahm sich Morbidelli im Kampf um Platz 2 gegen Brad Binder bewusst zurück. «Ich habe versucht, den Moment zu genießen. In Sepang dachte ich erst, dass ich wieder zu Brad aufhole, doch dann wollte ich die letzten Runden genießen und auf der Gerade einen schönen Wheelie machen», lachte der Italiener.