Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Pit Beirer (KTM) über Oliveira, Lowes und Aegerter

Von Günther Wiesinger
Katar-GP: Brad Binder (41) vor MIguel Oliveira (beide KTM)

Katar-GP: Brad Binder (41) vor MIguel Oliveira (beide KTM)

KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer rechnte sich Titelchgancen in der Moto2-WM aus. «Oliveira wird seinen Weg machen», sagt er. «Sam Lowes hat mich überrascht. Aegerter ist unser Sorgenkind.»

Das Red Bull KTM-Ajo-Team gewann im Herbst 2017 die letzten drei Moto2-WM-Rennen mit Miguel Oliveiura und startete deshalb als Mitfavorit in die Saison 2018.

Doch in Katar erlebten wir vor zwei Wochen einen Vierfach-Sieg von Kalex, KTM schaffte mit Oliveira und Binder nur die Plätze 4 und 5.
Dabei spielte sicher eine Rolle, dass Oliveira in der Anfangsphase in eine Kollision verwickelt wurde und zurückfiel.

Das CGBM-Team von Fred Corminboeuf wurde in Doha aufgerieben: Sam Lowes schied wegen Getriebeschadens aus, auch Teamkollege Iker Lecuona sah keine Zielflagge. Domi Aegerter brachte die dritte Kunden-KTM auf Platz 15 – mit 30,8 Sekunden Rückstand.

Im Qualifying schaffte Lowes Platz 10, Lecuona Platz 15, Aegerter Platz 21.

Beim Ausfall in Runde 11 lag Sam Lowes an neunter Position.

Die KTM-Kunden-Fahrer aus dem Schweizer CGBM-Team hat bei den Tests teilweise recht vielversprechend abgeschnitten. «Wir haben mit den Schweizern ein neues Moto2-Team dazu gekriegt, das unserem Chassis vertraut hat und bei den Tests und in Katar gezeigt hat, dass sie sehr gut damit umgehen können», hält Pit Beirer, Motorsport-Direktor von KTM, fest.

Beirer weiter: «Natürlich hat die ganze Entstehung und die Entwicklung unseres Moto2-Bikes mit Aki Ajo zu tun. Da haben wir gemeinsam mit unserer Mannschaft in einer recht kurzen Zeit ein wirklich gutes Stahl-Chassis gebaut, das auch funktioniert. Es schadet aber nichts, wenn weitere KTM-Fahrer ins Feld kommen. Denn manchmal zweifelst du, wenn du mit einem Team allein entwickelst und keine Referenzen hast. Bei den ersten Tests im Februar war es so, dass wir gezweifelt haben: ‚Ist das neue 2018-Chassis wirklich besser als das alte? Was macht die neue Schwinge und so weiter.’ Und während wir am Grübeln waren, hat Sam Lowes beim Jerez-Test eine Bestzeit rausgehaut. Dann dachten wir: ‚Also das 2018er-Chassis kann nicht so schlecht sein.’

«Das zusätzliche Fahreraufgebot hilft jetzt schon beim Weiterentwickeln», freut sich der deutsche Ex-Motocross-WM-Pilot. «Unser Nr.-1-Team ist trotzdem die Aki-Ajo-Mannschaft. Mit ihm haben wir bisher die Entwicklung betrieben. Dass das zweite Team, das dazu gekommen ist, jetzt so stark ist, tut uns richtig gut. Und es ist für uns eine kleine Überraschung, denn wir hätten Sam Lowes sicherlich einiges zugetraut. Aber dass er in Jerez die Bestzeit raushaut, habe ich persönlich nicht erwartet; das muss ich zugeben. Auch Lecuona fährt besser als je zuvor. Also kann sich unser Chassis nicht ganz nachteilig auf die Fahrer auswirken.»

«Was mir die Fahrer sagen: Unser Motorrad vermittelt ein wahnsinnig gutes Gefühl fürs Vorderrad. Und das Vertrauen zum Vorderreifen ist das Um und Auf, wenn du schnelle Rundenzeiten fahren willst», weiß Pit Beirer. «Wenn dieser Grenzbereich gut zu spüren ist, hilfst du dem Fahrer. Man sieht bei beiden Fahrern, dass sie sehr schnell Vertrauen gekriegt haben und vorne mitfahren. Auch Brad Binder aus dem Ajo-Team hat auf jeden Fall im Vergleich zum letzten Frühjahr einen Riesenschritt gemacht, das freut mich ebenfalls. Eine einzelne Rundenzeit im Qualifying war bisher immer sein größtes Problem. Im Rennen war er eh immer wahnsinnig stark. Aber in der Moto2 geht es halt so eng zu, dass du nicht sagen kannst: ‚Ich lass’ alle mal losfahren, ich komme dann schon.’ Du musst von Anfang an in der Spitzengruppe dabei sein. Miguel Oliveira wird sowieso seinen Weg gehen.»

Und wie schätzt Pit Beirer das Kiefer-Team mit Aegerter ein? «Mit Domi haben wir eigentlich bisher ein Sorgenkind. Aber er ist ein sehr guter Fahrer. Das Motorrad scheint offensichtlich sehr gut zu funktionieren. Es gibt also keinen Grund, warum diese Zusammenarbeit nicht zum Erfolg führen sollte.»

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