Beginnen die Moto2-WM-Rennen 2019 bereits um 11 Uhr?
Moto2-Start in Spielberg: Nächstes Jahr um 11 statt um 12.20 Uhr?
Wegen der unzähligen Verstöße gegen die 110-Prozent-Vorschrift hagelt es bei allen Moto3-Qualifyings Grid-Penaltys. Denn wer in einem Sektor 110 Prozent über seiner Sektor-Bestzeit bleibt, wird bestraft. So sollen die ständigen Bummelfahrten bestraft werden, die zu gefährlichen Situationen führen. Immer wieder fahren Moto3-WM-Fahrer im Schneckentempo auf den Geraden auf der Ideallinie und warten im Quali und in den freien Trainings auf einen perfekten Windschatten – am liebsten von einem Top-3-Kandidaten.
Vor einem Jahr wurde schon über eine Superpole (eine gezeitete Runde wie bei einem Einzelzeitfahren) nachgedacht, auch über eine Trennung auf zwei oder drei Gruppen zu je 10 oder 15 Piloten, über ein rigoroses Verbot von Windschattenfahren (wie beim Zeitfahren im Radsport und im Triathlon); aber all diese Ideen wurden verworfen.
«Eine Superpole würde viel zu viel Zeit beanspruchen», ist sich Race-Director Mike Webb bewusst. «Momentan haben wir für das Moto3-Qualifying 30 Minuten, mehr Zeit bekommen wir nicht. Wir haben sogar überlegt, das Quali auf 20 oder 15 Minuten zu reduzieren, weil die meisten Fahrer sowieso nur die letzten fünf Minuten richtig nutzen…»
Momentan wird auch eine neue Idee diskutiert. «Es gibt den Vorschlag, dass wir im Moto3-Quali künftig einfach den Durchschnitt der gefahrenen Rundenzeiten für die Startaufstellung nehmen sollten», schilderte Mike Webb.
Aber hier könnten die TV-Zuschauer und die Fans an der Strecke um die gewünschte Action kommen, weil dann die Fahrer nach ein, zwei schnellen Runden das Gas zudrehen und an die Box fahren könnten. Und beim ersten Regentropfen wären sie auch wieder an der Box, falls ein Wetterumschwung droht.
Für die GP-Saison 2019 werden in der Grand Prix Commission auch noch andere Ideen diskutiert.
Vielleicht wird das Moto2-WM-Rennen 2019 mit Start um 11 Uhr jeweils den Auftakt des Renntages bilden, um 12.20 Uhr würde das das Moto3-Rennen folgen, um 14 Uhr als Abschluss der MotoGP-Event.
Der Dunlop-Reifenabrieb macht nämlich sogar den Moto2-Helden selbst zu schaffen. Nicht selten fahren sie im Moto2-Qualifying in der zweiten, dritten oder vierten fliegenden Runde ihre Bestzeiten.
Ein Blick auf den Thailand-GP: Lorenzo Baldassarri schaffte seine Pole-Zeit in der dritten von 12 Runden, Pasini und Oliveira gelangen ihre Bestzeiten in der vierten von 17 beziehungsweise 19 Runden. Lecuona, Corsi, Aegerter und Lowes drehten jeweils in der dritten Runde ihre persönliche Bestzeit, insgesamt spulten sie aber 18 bis 20 Runden ab.
Und manche MotoGP-Fahrer beschweren sich, dass der Moto2-Gummi nach dem Rennen der Mittelgewichtsklasse den Grip zu stark verändert. Denn im Qualifying und in den freien Trainings fahren die Moto2-Piloten nach der MotoGP-Klasse auf der Strecke, nicht vorher wie am Renntag.
Die Reihenfolge der Klassen war ja auch in der Vergangenheit nicht immer in Stein gemeißelt. Wenn am selben Wochenende ein Formel-1-Rennen stattfand, wurde zum Beispiel in Silverstone das Moto3-Rennen an den Schluss des Renntages verbannt.
Und zu Beginn der Saison 2018 trainierten die Moto2-Fahrer in Katar und Argentinien wegen der TV-Übertragungszeiten vor den MotoGP-Piloten.