Warum Tom Lüthi im Helikopter selten in die Luft geht
Mit 15 Jahren hat Tom Lüthi 2002 in der 125-ccm-Weltmeisterschaft debütiert, 2005 hat er den WM-Titel auf Honda gewonnen. Die Prüfung für den Schweizer Motorradführerschein hat er allerdings erst im Winter 2011/2012 absolviert.
Bald darauf nahm sich der inzwischen 32-jährige Schweizer vor, auch die Helikopterprüfung zu machen, um in seiner teilweise schwer zugänglichen Heimat im Berner Oberland mobiler zu sein.
Schon beim Skiweltcup-Rennen auf dem Lauberhorn im Januar 2012 durfte Lüthi bei den berühmten Kunstfliegern der Patrouille Suisse mitfliegen. Bald darauf saß er am Steuerknüppel eines Hubschraubers. «Ich habe damals einen Schnupperflug gemacht und einen Zweisitzer gesteuert», erzählt Lüthi.
Der knappe Zeitplan des GP-Piloten verzögerte die Pläne, aber inzwischen hat Tom Lüthi seinen Helikopter-Schein längst in der Tasche. «Ich fliege sehr selten, weil ich einfach keine Zeit dafür finde. Das Patent habe ich zwar schon seit 2013. Gesetzlich müsste ich im Jahr mindestens zwei Flugstunden haben, was eigentlich sehr wenig ist. Versicherungstechnisch wird es dann auch schwierig, wenn ich einen Heli mieten will.»
Was fliegst denn du für ein Gerät und von wo, wenn überhaupt?
«Ich fliege mit einem EC120 und miete den jeweils in Pfaffnau, das ist im Kanton Luzern. Aber wie gesagt, nicht sehr oft», sagt der Moto2-Rückkehrer.
Hast du gewusst, dass MV Agusta auch mit Helikoptern berühmt geworden sind?
«Nein, wirklich? Das sind ‘top of the range‘ Helis und werden in der Schweiz im Gebirge als Rettungshelikopter eingesetzt. Das wäre eigentlich ein Traumberuf, aber dafür hätte ich wohl früher anfangen sollen. Das sind die besten Piloten und das lernt man nicht von heute auf morgen.»
Darfst du vertraglich als GP-Fahrer überhaupt so ein gefährliches Hobby ausüben?
«Warum nicht? Meinst du wegen einem möglichen Absturz? Man wird doch noch das Leben genießen dürfen.»