Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Lukas Tulovic (KTM): «Sturz unglaublich schade»

Von Mario Furli
«Ich habe schnell gemerkt, dass ich den Speed habe, um zu meinen Vorderleuten aufzuschliessen. Ich wollte es auch unbedingt», berichtete Lukas Tulovic in Brünn. Der Kiefer-KTM-Pilot landete aber schon früh im Kiesbett.

Erstmals in dieser Saison brachte Lukas Tulovic seine KTM-Moto2-Rennmaschine nicht ins Ziel. Bereits in der vierten Runde war der Brünn-GP für den Kiefer-Racing-Fahrer nach einem harmlosen Sturz über das Vorderrad vorbei. «Es ist unglaublich schade und es tut mir auch leid für mein Team, nachdem das Rennen sehr vielversprechend begonnen hat. Ich bin am Start gut weggekommen, doch in der ersten Kurve waren überall andere Fahrer. Es war daher unmöglich, meine Linie zu halten», so der WM-Rookie.

«Seit Sonntagmorgen habe ich mich unglaublich stark gefühlt. Leute wie Odendaal oder Manzi hatte ich im Handumdrehen zurücküberholt und ich habe auch gesehen, dass die Lücke zur Gruppe vor mir kein grosses Ding war», erzählte der 19-jährige Eberbacher.

«Ich habe schnell gemerkt, dass ich den Speed habe, um zu meinen Vorderleuten aufzuschliessen. Ich wollte es auch unbedingt. Doch über die vielen Bodenwellen ist das Vorderrad sehr unruhig geworden. Ein paar Mal wäre es im Kurveneingang beinahe eingeklappt. Ich wollte aber die Jungs nicht entwischen lassen, da ich auf keinen Fall ein einsames Rennen fahren wollte. Daher habe ich nicht lockergelassen, sondern wie verrückt gepusht», berichtete Tulovic. «In der vierten Runde ist mir aber das Vorderrad endgültig eingeklappt. Es ist nichts weiter passiert. Trotzdem ist es sehr ärgerlich, weil wir bis zu diesem Zeitpunkt sehr stark waren. Wir hatten heute wirklich einen super Speed. Sorry nochmals an das Team. Nächste Woche in Spielberg, wo es viele harte Bremspunkte gibt, werde ich es versuchen wiedergutzumachen.»

«Generell können wir auf ein positives Wochenende zurückblicken, auch wenn der Abschluss weniger gut gelungen ist», fasste Teammanager Jochen Kiefer zusammen. «Lukas hat sich in jeder Session schön gesteigert und vor allem hat er viel gelernt hier in Brünn. Er hat seine Sache wirklich sehr gut gemacht. Am Sonntagvormittag ist er zudem ein richtig schnelles Warm-up gefahren und konnte hinsichtlich seiner Rundenzeit nochmals deutlich zulegen. Im Rennen wollte er das Gelernte natürlich sofort umsetzen.»

Kiefer weiter: «Sein Start war verdammt gut dieses Mal, im Gegensatz zu anderen Rennen fuhr er auch von Anfang an sehr schnelle Rundenzeiten. Allerdings hatte er beim Anbremsen immer ein leichtes Vorderradstempeln. Bis zum Sturz ist er aber kontinuierlich schneller geworden, bevor er an dieser Stelle wahrscheinlich eine Bodenwelle übersehen hat. So etwas kann einem Rookie durchaus einmal passieren. Mit diesem Speed war er in dieser Kurve bisher noch nicht so oft unterwegs. Es war also ein normaler Rennsturz. Zum Glück ist nichts weiter passiert. Mit mehr Brünn-Erfahrung weiss er in Zukunft, wie er in so einer Situation reagieren muss. Nach diesen Leistungen freuen wir uns nun schon auf das nächste Rennen in Österreich.»

Bereits am kommenden Wochenende steht auf dem Red Bull Ring von Spielberg das elfte Kräftemessen der Saison an.

Moto2-Ergebnis, Brünn: 1. Alex Márquez. 2. Di Giannantonio. 3. Bastianini. 4. Navarro. 5. Marini. 6. Schrötter. 7. Bulega. 8. Fernandez. 9. Nagashima. 10. Lecuona. 11. Baldassarri. 12. Bezzecchi. 13. Martin. 14. Locatelli. 15. Chantra. Ferner: 19. Folger. 21. Aegerter. 23. Öttl.

Moto2-WM-Stand nach 10 von 19 Rennen: 1. Alex Márquez 161. 2. Lüthi 128. 3. Fernandez 110. 4. Navarro 110. 5. Schrötter 107. 6. Baldassarri 102. 7. Marini 101. 8. Binder 84. 9. Bastianini 74. 10. Di Giannantonio 57. Ferner: 20. Aegerter 12. 28. Tulovic 3. 30. Raffin 3.

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